28. Juni 2024
Nochmaliges ersuchen bei Gemeinderätin Monika Lenherr um Informationen zur Biodiversität in den mit 10 Millionen an Steuergeldern angelegten Revitalisierungen
Offener Brief an die Gemeinderätin Monika Lenherr
Sehr geehrte Frau Gemeinderätin Monika Lenherr
Besten Dank für Ihre Antwort und die Einladung zu einem Gespräch.
Wir machen in erster Linie journalistische Arbeit im engen Lokalbereich von Gams.
Unsere eigene Meinung ist zweitrangig. Primäres Ziel ist die Beschaffung von Informationen, insbesondere von zuständigen Behörden.
Ein Gedankenaustausch macht erst dann Sinn, wenn die NUE (Kommission Natur, Umwelt und Energie) uns ihre Haltung zu den aufgeworfenen Themen vorher bekannt gibt.
Konkret stellen sich dringlich folgende Fragen:
- Will die NUE weiterhin tolerieren, dass im Wettibach privat als Haustiere gehaltene Laufenten auf einer Länge von rund einem Kilometer durch Raubfrass an Laich, Amphibien, Reptilien, Schmetterlingsraupen usw. die Biodiversität unnötig zerstören?
- Wie stellt sich die NUE zur in den Medien verbreiteten These, wonach die seltenen «Nasen» im revitalisierten Bereich der Simmi ihren Laichgrund gefunden hätten?
Dies obwohl der NUE bekannt sein muss, dass der angesprochene Laichgrund eben nicht im revitalisierten Bereich liegt.
- Damit verbunden die Frage, was die NUE zur vorgesehenen Rodung des dortigen Windschutzstreifens empfehlen will, wenn dadurch die Simmi gegen die Fische noch zusätzlich schädlich erhitzt wird?
Gerne sind wir nach Beantwortung dieser drei Fragen zu einem Gespräch bereit.
Unsere Leserschaft freut sich auf Ihre geschätzte Antwort bis zur Sommerpause.
Freundliche Grüsse
Andreas Lenherr
*
Anregungen an die Natur- und Umweltkommission des Gemeinderates
Offener Brief an die Gamser Natur- und Umweltkommission
und an die Bevölkerung
Sehr geehrte Frau Monika Lenherr (Präsidentin), sehr geehrte Kommissionsmitglieder
Geschätzte Bürgerinnen und Bürger
Erstens:
Laichgrund der Nasen in der Simmi
Im Zusammenhang mit der sehr erfreulichen, gar schweizweit verbreiteten Medienmitteilung, wonach in der Simmi vom Aussterben bedrohte Fische «Nasen» in grosser Anzahl einen Laichgrund gefunden haben, erlauben wir uns der Naturkommission des Gemeinderates einige Anregungen anzubringen.
Eingangs ist klarzustellen, dass der Laichgrund nicht im revitalisierten Gewässer liegt.
Somit ist einmal mehr belegt, dass auch die vor über hundert Jahren angelegten Bachbeete einen hochstehenden Naturschutz und eine erfreuliche Biodiversität bieten.
Offenbar haben die Nasen gerade diesen seit langer Zeit unberührten Bachabschnitt bewusst gewählt, weil durch Schattenwurf des Windschutzstreifens die Wassertemperatur trotz allgemein höher Durchschnittstemperatur erträglich kühl bleibt.
Diese Fische haben eine Nase für schattenspendende Bäume,
weshalb dieses Laichgebiet wählten
Zudem bietet die Beschattung einen weit besseren Sichtschutz vor Fressfeinden als bei nackter Sonneneinstrahlung. Instinktgemäss haben diese Fische auch aus diesem Grund eine leichte Stromschnelle gewählt, damit die Jungtiere sich in den Wasser Verwirbelungen besser verstecken können.
Der revitalisierte Bach wird
als Laichgrund gemieden
Mehrfach wurden wir darauf hingewiesen, dass die Absicht bestehe, die Bäume des Windschutzsteifens zu fällen. Sollte das tatsächlich geschehen, wird die Einzigartigkeit dieses Bachabschnitts unwiederbringlich zerstört. Überdies dient der Windschutzstreifen auch der effizienten landwirtschaftlichen Bewirtschaftung.
Wir ersuchen höflich darum, einen allfälligen Beschluss zur Fällung diesen in weiten Teilen natürlich gewachsenen Mischbaumbestand mit Buchen, Eschen, einer Eiche mit Kerzengeradem Stamm, usw. dem Referendum zu unterstellen.
Zweitens:
Die Laichoase im Wettibach
Erfreulicherweise werden am Wettibach naturnahe und dennoch effiziente Ufer-Unterhaltsarbeiten ausgeführt. Besten Dank an alle Beteiligten.
In krassem Gegensatz zu den lobenswerten Bemühungen der Gemeinde steht der von uns wiederholt gerügte Missstand in der Laichoase. Seit Jahren vertreiben etliche als Haustiere gehaltene Enten nicht nur Wildtiere, sondern fressen ungehindert Reptilien, Amphibien und diverse Arten von Ablaichungen.
Was auf den ersten Blick lieblich ausschaut, ist in Wahrheit ein Kahlfrass an Lebewesen.
Anschliessend wandern diese gefrässigen Viecher den Bach Richtung Dorf hinunter.
Wo sie durchmarschierten kann dieser revitalisierte Bach nur noch als Totgewässer bezeichnet werden.
Es besteht ein öffentliches an Erhalt von Biodiversität wofür hier namhafte Steuergelder verwendet wurden. Deshalb muss dieser monopolartige gesteigerte Gemeingebrauch sofort beendet werden.
Wir freuen uns auf eine angemessene Antwort vor der Sommerpause.
Kopie an:
– Fischereiverein Werdenberg, Christian Schwendener, Bergstrasse 43, 9475 Sevelen
– Amt für Wasser und Energie Lämmlisbrunnenstrasse 54, 9001 St.Gallen
***
Es folgt die Fotoreportagen Serie
„Bach für Bach“
Zur Erreichung dieser Nachhaltigkeit muss Bach für Bach in die richtige Richtung fliessen.
Unsere wichtigsten Lösungsvorschläge:
Vorsicht,
wenn die Gamser Behörden von Naturschutz reden
Mit der Schlagzeile «Je breiter der Bach, desto dicker der Batzen» prahlen die Gamser Behörden im Lokalblatt vom 22. Mai 2022 mit ihrer angeblich gelungenen Subventionsjägerei.
Statt sich an geeigneteren Orten für Naturprojekte einzusetzen, werden Gelder für unnötige Umgestaltungen funktionierender Naturräume gesammelt. Noch immer bleiben zum Beispiel Franken 400’000 zur unsinnigen Renaturierung des Dorfbaches am ohnehin überdurchschnittlich geplagten Gamser Steuerzahler hängen.
Unsere Redaktion hat etliche Anrainer, sowie Passanten an der Simmi und dem Dorfbach zum Revitalisierungsprojekt befragt. Wir haben Fachexpertisen eingeholt und in einem Fall musste gar dringlich der Kantonstierarzt benachrichtigt werden. Wichtig waren und ebenso die Informationen von älteren Menschen und von Bauern, die seit Generationen das angrenzende Land dieser Bäche bewirtschaften.
Stand heute ergeben die Auswertung unserer Arbeit drei Themenkreise im Sinne nachfolgender Leitschrift:
Leitschrift zu Revitalisierungen vom damaligen Bundesrat Moriz Leuenberger
«Wer in die Natur eingreift, hat zu prüfen, welche Folgen dieser Eingriff haben kann. Ein Infrastrukturdepartement wie das UVEK (Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation) muss dies systematisch tun. Wir stellen deshalb bei jedem Projekt routinemässig die Frage nach dessen Nachhaltigkeit: Welche Folge hat der Eingriff auf die Umwelt, welche auf den Wohlstand und welche auf das Zusammenleben der heutigen und der künftigen Generationen? …»
- Wie steht es um die Nachhaltigkeit der bisherigen Revitalisierungen mit Kosten von rund Franken 10’000’000?
- Welche Folgen hat die Zerstörung des unteren Dorfbaches?
- Wo kann man sinnvollere und dringlichere Gewässerprojekte realisieren?
Inhaltsverzeichnis von Bach für Bach
- Kapitel: Wettibach / Reptilien und Amphibienvernichtung
- Kapitel: Simmi Renaturierung / Statt sicheres Gelege für Eisvögel zu schaffen, wird Nesträubern der Zugang ermöglicht.
- Kapitel: Dorfbachbett / Auch diese Trockenmauern im sind schützenswert
- Kapitel: Der Bach im Cholplatz ist ein überliefertes Ökosystem
- Kapitel: Ekelerregender Bach in Gams
- Wer ist für die Schmutzschaum-Teppiche in der Simmi verantwortlich?
- Zur Erreichung dieser Nachhaltigkeit muss Bach für Bach in die richtige Richtung fliessen, dazu unsere wichtigsten Lösungsvorschläge:
Erstes Kapitel
Wettibach: Reptilien und Amphibienvernichtung
Am Wettibach in der Vergangenheit über sechs Millionen ausgegeben. «Der Natur zu Liebe» wurde das teure Projekt der Bürgerschaft verkauft. Dieselbe Behörde lässt nun die gezielte Vernichtung der Biodiversität am Wettibach zu. Das folgende Beispiel entsetzt naturliebende Menschen.
Haustiere in der Laichoase im Wettibach
Die friedlich anmutenden Laufenten sind in Wirklichkeit ein Horror für Reptilien, Amphibien und Schmetterlingsraupen. Diese Haustiere richten in der freien Natur grosssen Schaden an, indem sie hoch biodiversitätsvernichtend alles fressen was ihnen vor den Schnabel kommt.
Dazu kommt die infolge menschlicher Zucht entstandene unnatürliche Aggressivität dieser Haustiere. Wildenten haben keine Chance eine Brut aufzuziehen. Vor wenigen Jahren war noch eine Familie dieser Wildenten mit ihren Küken im Wettibach zu sehen. Leider haben die stärkeren Laufenten radikal aufgeräumt.
Anrainer beobachten, wie die Laufenten in Formation und im geduckten Laufschritt mit schrillem Gegacker die Wildenten überfallen.
Damit nicht genug: Auf Kosten des Steuerzahlers vergrössert der Bagger diese umfunktionierte «Laichoase». Dies um der stets wachsenden Haustierpopulation Lebensraum zu bieten. Diese Art von «Gartenzwergromantik» hat mit Naturschutz wenig zu tun.
Dass der Bund vor drei Wochen wegen Seuchengefahr rigorose Massnahmen zur Eindämmung der Vogelgrippe erlassen hat, kümmert hier niemand. Noch immer halten sich die Laufenten ohne jegliche Schutzmassnahmen im Freien auf.
Zweites Kapitel
Der Eisvogel und sein Schicksal an der Simmi
Nach der millionenschweren «Naturschutzaktion» am Wettibach, die viel wertvolles Bauland verbraucht hat und sieben Brücken notwendig machte, wurden die Behörden nachdenklicher. Sie verwirklichten im untersten Teil der Simmi ein weiteres Revitalisierungsprojekt. Wieder flossen Millionen an Steuergeldern. Um viele Besucher anzulocken, wurden wie in einem Disney Park holzgeschnitzte Tierfiguren hingestellt. Diese nette Geste in Ehren, der Fokus müsste aber darauf gerichtet sein, den Gewässern entlang vernetzte Tierhabitate zu schaffen. Leider wurden die ursprünglichen Bruthöhlen der Eisvögel dafür radikal weggebaggert.
Wir haben uns begründete Hoffnung für Artenvielfalt der Vögel gemacht. Leider zeigen sich auch andere Realitäten. Zum Beispiel war der Eisvogel vor dieser Revitalisierung regelmässig bis an den oberen Simmisämmler und den Dorfbach hinauf bis zum Cholplatz zu sichten.
Eisvogel
Statt sicheres Gelege für Eisvögel zu schaffen, wird Nesträubern der Zugang ermöglicht.
Wesentlicher Bestandteil der Renaturalisierung war der Bau mehrerer Brutwände für eben diese Eisvögel. Paradoxerweise sind sie in ihrem ursprünglichen Gebiet am Oberlauf der Simmi und im Dorfbach seither nicht mehr gesichtet worden.
Wir haben uns deshalb gefragt, warum der Eisvogel an diesen Gewässern verschwunden ist.
Künstliche Eisvogelbrutwand an der Simmi
Die Brutwand steht nicht mehr im Wasser. Gräbt hier der Eisvogel für sein Gelege ein Loch, können Wiesel, Iltis, Marder, Fuchs, Dachs usw. trockenen Fusses an die Brut gelangen. Klar haben wir bei unseren Begehungen noch einen Eisvogel gesichtet, aber sein Nachwuchs dürfte Raubtieren zum Opfer fallen.
Nach unserem Dafürhalten lassen sich mit wenig Aufwand solche Raubzüge verhindern, indem man die Fundation der Brutwand von Wasser umspülen lässt.
Tod des naturnahen Feingefühls
Der Eisvogel sucht hier vergebens ein Ästchen als Standplatz für den Fischfang. Ohne weiteres könnte man in regelmässigen Abständen Gestrüpp-Oasen stehen lassen. Nicht allein Vögeln wird damit geholfen: auch hätten im Frühjahr Reptilien und Amphibien einen Zufluchtsort bis die Vegetation rundherum gewachsen ist.
Wir sind überzeugt, dass die Ausführenden bei entsprechender Anleitung mit Kompetenz und Freude den naturnahen Lebensraum an Gewässern pflegen werden.
Dies zur Freude aller
Am Beispiel des Eisvogels und dessen Habitat in der Simmi und im Dorfbach haben wir einen Vorschlag:
Kiessammler bei Simmibad
An dieser Stelle könnte man mit wenig Mitteln eine Brutwand für Eisvögel erstellen. Die Fundation der Wand steht im Wasser und somit können Raubtiere das Gelege nicht erreichen.
Beim oberen Kiessammler am Eingang ins Simmitobel liesse sich dieselbe Baute wiederholen und damit ist ein vernetztes Eisvogelhabitat mit Einbezug des Dorfbachs bis zum Binnenkanal hinunter gegeben.
Drittes Kapitel
Auch die Trockenmauern im Dorfbachbett sind schützenswert
Vollmundig wird der Gamser Bevölkerung Erhalt und Sanierung von Trockenmauern versprochen.
Einmal mehr sieht die Realität anders aus:
Das Bachbett vom Cholplatz bis zur Simmi hinunter ist eine alte wertvolle Trockenmauer. Ein einzigartiges Refugium beheimatet hier Amphibien und Reptilien, wie etwa Ringelnattern, Feuersalamander, Molche usw.
Welchen Sinn macht es ein einzigartiges Biotop mit viel Geld zu vernichten und mit noch mehr Geld ein kaum Besseres zu erstellen?
Handwerkliche Dorfhistorik
In regelmässigen Abständen sind «Sonnensteine» verbaut. Sie neutralisieren den Druck der meist horizontal verlaufenden Steinschichtungen, indem sie wie auf dem Bild zu sehen,
die statisch entstehenden Kräfte nach allen Seiten verteilen.
Diese gut erhaltene Trockenmauer wurde vor 120 Jahren von Italienischen Steinmetzen errichtet. Sie hat seither jedem Hochwasser standgehalten und ist bis auf den heutigen Tag ohne nennenswerte Unterhaltskosten funktionstüchtig geblieben. Mit dieser Art der Revitalisierung wird ein unwiederbringliches und sicheres Baudenkmal der Steinmetzmetzkunst zerstört.
Der Dorfhistoriker Karl Hardegger hat den Bau dieser Trockenmauern mit einer Fotoreportage beschrieben. Er hat in jungen Jahren selber noch solche Mauern errichtet und ist über diese Pläne wenig erfreut.
Dieses historische Bauwerk meisterlicher Steinmetzkunst gehört nicht niedergerissen, sondern unter Denkmalschutz gestellt.
Punkt aufs i der behördlichen Geldverschwendung sind die zwei intakten Brücken beim Simmibad, die für dieses kopflose Projekt geopfert werden müssen.
Sein und Schein
Unschöne Steinquader als „heimatschutzwürdigen“ Trockenmauer Eingang
zu den historischen Wegen nach Wildhaus
Auch im nächsten Jahr werden uns Trockenmauern in Gams ein Anliegen sein
Viertes Kapitel
Der Bach im Cholplatz ist ein überliefertes Ökosystem
Silbern blinzelt der Dorfbach bei der aufgehenden Wintersonne dem Besucher entgegen. Naturbelassen schlängelt er hier der Simmi entgegen.
Die Wiese links ist eine ausgeschiedene Ökofläche. Solche Flächen unterliegen strengen Naturschutzvorschriften. Zur Förderung der Biodiversität darf hier weder Mist noch Jauche ausgetragen werden. Gemäht wird erst ab dem 15. Juni, damit die Samen der Blumenvielfalt ausreifen kann und damit der Fortbestand gesichert ist.
Abgegrenzt wird dieses einzigartige Naturidyll am Nord- Ostrand durch eine sich gut integrierende Hecke mit natürlichem Unterholz.
Hecke als Ergänzung zur Öko Wiese
Durch einen Damm vom Dorfbach getrennt, fliesst südlich der revitalisierte Wettibach.
Gegen die Fliessrichtung aufgenommen ist
links der Wettibach und rechts der Dorfbach
Mit viel Herzblut wurde in der Vergangenheit diese Naturoase von Gamser Naturschützer*innen und Politikern mit Fachkompetenz eingerichtet. Will man wirklich dieses intakte Ökosystem, also einen Zufluchtsort für Wildtiere und ein Reservat für Pflanzen mit Baggern abtragen?
Bis heute haben wir noch niemanden angetroffen, der das versteht.
Im Gegenteil bekommen wir von einem entsetzten Landwirt auf der Redaktion einen Anruf. Er fragt:
Wie kann man noch ökologischer als ökologisch sein
und wieviel Geld will man dafür zum Fenster hinauswerfen?
Gopfristutz nochmal,
was denken die im Rathaus dabei!?
Auch im angrenzenden Cholplatz Wohnquartier regt sich Widerstand gegen dieses unsinnige Revitalisierungsprojekt. In einer differenzierten Kritik mittels Flyer stemmen sie sich unter anderem dieser behördlichen Subventionsjägerei entgegen.
Unsere Redaktion wird in dieser Angelegenheit am Ball bleiben und gleichzeitig zählen wir auf die Unterstützung der Bürgerschaft, diese sinnlose Geldverschwendung zu verhindern. Leiten sie diese Internetreportagen weiter und geben sie den Behörden zu verstehen:
Hände weg vom Dorfbach
Fünftes Kapitel
Ekelerregender Bach in Gams
ARA-Ausfluss als Schmutzquelle
der «Schönungsteiche»
Kein Landwirt wird aus diesem Gewässer seine Tiere tränken und schon gar nicht daraus Wasser schöpfen.
Trotzdem sind die Behörden unbeirrbar Stolz auf diesen ekligen «Geniestreich» und plustern sich gar noch damit auf, dass gründelnde Schwäne ihre Kompetenz in Sachen Naturschutz belegen. Was genau diese Schwäne beim Gründeln zu sich nehmen, wird im Verlauf dieses Kapitels zu ergründen sein.
Schon die Bezeichnung «Schönheitsteich» ist angesichts der stinkenden Brühe aus der ARA eine arge Irreführung. Wer ist vor rund 20 Jahren auf die unzumutbare Idee gekommen, stinkendende Abwässer aus der ARA unverdünnt in «Schönungsteiche» zu entleeren? Eine der misslichen Folgen dieser verfehlten «Naturschutzmassnahme» ist das Entstehen einer Wildtierpopulation mangels sauberer Alternativen.
Diese Tiere sind nicht in der Lage, Rückstände aus der ARA
in so hoher Konzentration körpergerecht zu verarbeiten
Im Mai 2020 haben wir dem Amt für Gewässerschutz des Kantons St. Gallen eine Beschwerde über den umweltgefährdenden Zustand der Schönungsteiche bei der ARA eingereicht und diesen auf unserer Webseite mit einer Fotoreportage veröffentlicht.
Als Antwort unsere Beschwerde beim Amt für Gewässerschutz erhalten wir von Regierungsrat und Arzt Damann sinngemäss die verharmlosende Antwort:
Die Gamser dürfen ihr Abwasser von der ARA
bedenkenlos im Boden versickern lassen
Für das Trinkwasser aus den Grundwasserpumpen der Gemeinde Sennwald bestehe keine Gefährdung. Die Belastung mit Schwermetallen Hormonen, Medikamenten und Chemierückständen sind für Regierungsrat Damann kein Thema.
Wegen dieser unbefriedigenden Antwort, sind wir selber zur Tat geschritten und haben unter Protokollführung eines Anwalts und einer Fotografin Proben vom Schlick der Schönungsteiche entnommen.
Dieser belastete Schlick dient als unterstes Glied
der Nahrungskette
Die entnommene Probe haben wir bei einem staatlich anerkannten Labor testen lassen. Anbei die Resultate:
Übertragen auf eine Tabelle für Bodenbelastung mit Schwermetallen wird eine um das 8.4- fache Überschreitung des Grenzwertes für Kupfer angezeigt. Bei Zink wird der Wert um das 5.7-fache überschritten.
Auf der folgenden Tabelle sind die Grenzwerte für Kupfer 40 mg/kg und Zink 150 mg/kg in absoluten Einheiten hochgerechnet.
Tabelle 2
Auf eine Anfrage beim Bundesamt für Umwelt (BAFU) bekamen wir folgende Auskunft:
… Müsste der Schlamm entsorgt werden, gehe ich davon aus, dass dies auf einer Deponie Typ B (früher Inertstoff-Deponie) geschehen müsste…
Darüber hinaus wurden wir vom BAFU auf das Merkblatt «Belastete Standorte und Oberflächengewässer 2020) verwiesen. Bei Überschreiten der Grenzwerte hält das BAFU einen solchen Standort für grundsätzlich untersuchungsbedürftig.
Diese Aussagen des BAFU stehen im Widerspruch zum Amt für Gewässerschutz. Darüber hinaus muss es den Gamser Behörden zu denken geben, dass uns das Gewässeramt schreibt, Zitat:
«Im Kanton St. Gallen kennen wir nur eine Anlage mit einem Schönungsteich; nämlich die der ARA in Gams. Die Erfahrungen dort zeigen, dass dieser Schönungsteich keinen zusätzlichen Reinigungseffekt bringt.»
Zusammengefasst finanziert die Gemeinde Gams die Gestaltung einer stinkenden Brühe ohne Aussicht auf Bereinigung. Überdies suchen Wildvögel wie Blässhühner, Stockenten, Reiher und Störche nach Nahrung. Hin und wieder lässt sich auch ein Schwan im belasteten Schlick beim Gründeln beobachten.
Warum tut man das diesen Wildtieren an?
Sechstes Kapitel
Wer ist für die Schmutzschaum-Teppiche in der Simmi verantwortlich?
Mal mehr mal weniger schwimmen in der Simmi solche Schmutzschaum-Teppiche auch durch den revitalisierten Bachabschnitt hinunter.
Für die Behörden normal
Passanten und Anrainer bekommen auch wesentlich grössere Teppiche zu Gesicht, wie hier am oberen Kiessammler der Simmi.
Über zwei Quadratmeter gross
und bis zu 20 cm dick
Mit der Bitte um eine Aufklärung über diese Gewässerverschmutzung haben wir dieses Foto den Wildhauser Behörden zugestellt.
Daraufhin erhielten wir vom Tiefbauamt Wildhaus-Alt Sankt Johann die telefonische Mitteilung, dass diese Teppiche wahrscheinlich von der Landwirtschaft verursacht werden. Laut Aussage vom Leiter des Tiefbauamtes werden Gülle, Mist und andere Düngemittel vom Regen in den Bach gespült.
Sind immer die Bauern schuld?
Auf Grund der Reaktion der Wildhauser Behörden haben wir uns mit Landwirten über diese Schaumteppiche unterhalten. Ihre Argumente gegen die Aussage des Tiefbaubeamten waren kurz und klar:
- Geht doch mal zum Dorfbach, da ist selten ein Schaumkrönchen zu sehen und in Gams wird schliesslich auch Mist und Gülle ausgetragen.
- Wartet mal bis in den Januar, wenn in Wildhaus alles gefroren und mit Schneebedeckt ist. Mist und Gülle ausgetragen ist dann nämlich längst verboten und die Schaumteppiche schwimmen trotzdem herunter.
- Ein aufgebrachter Bauer zitierte überdies aus dem «St. Galler Bauer», dass diesen Winter ab Anfang November (2022) das Düngen die Wiesen verboten ist.
- Bis Wasser von Wildhaus durch das Simmitobel nach Gams gelangt dauert es ein paar Stunden. Der meiste Schaum ist am Morgen zu sehen. Wenn man den Bauern die Schuld geben will, stellt sich die Frage: «Sind Wildhauser Bauern immer des Nachts am Gülle austragen?»
In den Wochen danach haben wir diese Aussagen überprüft. Tatsächlich verhielt sich alles wie die Bauern voraussagten. Im Dezember setzte der Frost ein und in Wildhaus lag Schnee.
Beim Kiessammler an der Badi zeigte sich das von den Landwirten prognostizierte Bild:
Entlang der gefrorenen Eisdecke im Kiessammler haben sich
etwa 15 Meterlanger Schmutzschaum Halbkreise gebildet
- Warum ergreifen die örtlichen Behörden sowie das Amt für Gewässerschutz in St. Gallen keine Massnahmen gegen diese Verschmutzung?
- Warum werden die Bauern als Sündenböcke vorgeschoben?
Aufgrund unserer Feststellungen kommen auf diesen beiden Fragen gleich zwei weitere dazu. Erstens: «Muss nicht die ARA im Simmitobel als Grund für die Verschmutzung ins Visier genommen werden?
Zweitens: «Werden die Landwirte zu Unrecht beschuldigt, damit die Behörden sich nicht um die eigentlichen Ursachen der Verschmutzung kümmern müssen?»
Traurig mach bei dieser Situation ist, dass die Simmi bis zu Grossmutters Zeiten als Heilwasser galt. Mancherlei Blessuren wurden mit diesem Elixier behandelt und in vielen Fällen trat eine vollständige Genesung oder zumindest eine Linderung ein. Mit der Inbetriebnahme der ARA Wildhaus im Sägentobel ist es mit dem Heilwasser vorbei.
Die Simmi – Vom Heilwasser zur Gesundheitsgefährdung
Wenn die Simmi wegen längerer Trockenperioden und Sommerhitze wenig Wasser führt, beginnt dieses wegen der zu hohen Konzentration an Abwässern aus der ARA übel zu riechen. Die Gamser Badi muss seither offenbar als Ersatz als Schönungsteich der Wildhauser ARA herhalten. Entsetzt brachte es schon damals ein Landwirt auf den Punkt:
Nicht einmal mehr die Kühe saufen dieses Wasser!
Durch den Klimawandel werden die Sommer heisser, was die Wasserqualität in der Badi noch mehr belastet. Zu befürchten ist, dass nicht allein Saugwürmer in dieser Brühe die Gesundheit gefährden.
Viele Badefreunde von Naturgewässern können nicht nachvollziehen, dass die Wasserqualität deshalb eingeschränkt sei, weil die Simmi ein natürliches Gewässer ist. Vielmehr müssen die wahren Gründe aufgezeichnet werden. Niemand weiss oder will wissen, was die ARA Wildhaus verlässt und in welchem Ausmass damit die Simmi verschmutzt wird.
Foto: Fäkalien-, Medikamenten-, Chemie- und
Schwermetall Recycling in der Mini-ARA Wildhaus
An dieser Stelle wird dann das Abwasser aus der ARA in die Simmi abgelassen und findet so den Weg in die Gamser Badi
Diese sommerliche Abkühlung birgt
Risiken für die Gesundheit
Eine betroffene Grabserin berichtet nach dem Bad in der Simmi dem W&O, wo sie von Saugwürmern befallen wurde:
«Ich habe richtig eitrige Pusteln und wünsche also
keinem Kind einen solchen Ausschlag»
Ist dieser Frau und der Bevölkerung wirklich damit gedient, dass die Lokalzeitung und die Behörden als Antwort auf ihre Schmerzen finden, solche Ausschläge seien nicht gesundheitsgefährdend?
Das ist Verharmlosung und Vertuschung. Insbesondere in den sommerlichen Trockenperioden verdichtet sich der Mix im Simmibad bestehend aus Saugwürmern (Zerkarien), die mit dem Kot von Wildenten ausgeschieden werden. Dazu kommen die rezyklierten Wildhauser Fäkalien durchsetzt mit Medikamentenrückständen und Schwermetallen aus der ARA Simmitobel.
Verfehlte Zukunftsprojekte der Gamser Behörden
Unmittelbar in den Anschlussgewässern vom Simmibad planen die Gamser Behörden ein intaktes Ökosystem und eine schützenswerte Trockenmauer mit Baggern abzutragen. Damit werden die Langzeitprobleme nicht gelöst. Vielmehr wird die Bevölkerung mit teuren Alibilösungen beruhigt. Wenn schon Steuergelder eingesetzt werden, dann zur effizienten nachhaltigen Förderung zum Wohl von Menschen und Natur.
Natur statt unnötiger Bauwerke und Behördenprofilierung
Siebtes Kapitel
Erarbeitung von Lösungsvorschlägen
Zehn Millionen Franken an Steuergeldern für Revitalisierungen sind in Gams geflossen und statt professioneller Hege und Pflege prägen Verwahrlosung und Konzeptlosigkeit das Bild.
Verfallene Brut Wand keine Chance für das Gelege
des Eisvogels
Rudimentäre Uferpflege
Augenzeugen berichten von einer grossen Maschine, welche die Ufer abgemäht resp. gemulcht hat. Bei diesem fachgerechten Unterhalt muss man auf die Vegetationszeit Rücksicht nehmen. So werden Schmetterlingsraupen und andere Insekten, sowie Amphibien und Reptilien nicht mit mulcht. Die Gemeinde wird damit nur ungenügend der Idee und den hohen Kosten dieser Revitalisierung gerecht.
In regelmässigen Abständen müssen Vegetationsoasen mit aufgeschichteten Heuhaufen stehen bleiben. Das gewährt Kleinlebewesen Unterschlupf. Entsetzten Augenzeugen zufolge wurde um die Sträucher mit einem Fadenmäher das Gras bodentief geraspelt. Damit werden die Zuflucht suchenden Tiere getötet. Ohne Not wird überdies die revitalisierte Fläche mit Plastikteilen der Mähfäden übersäht.
Von Vorbildcharakter und damit Nachhaltigkeit kann keine Rede sein
Nur an der Wasserlinie ist ein Vegetationsstreifen stehen geblieben, weil offenbar das Mäh Gerät dort unten nicht hingekommen ist. Folge dieses verfehlten Unterhaltes ist, dass die Gelege der Kleinlebewesen beim nächsten Hochwasser weggeschwemmt werden.
Das sind weitere Beispiele, für die Unwissenheit oder gar den Widerwillen der Behörden. So wird die zu Recht vom Bund verlangte Nachhaltigkeit von Revitalisierungen nicht erreicht.
Zur Erreichung dieser Nachhaltigkeit muss Bach für Bach in die richtige Richtung fliessen.
Unsere wichtigsten Lösungsvorschläge:
- Auf die angebliche Revitalisierung des Dorfbaches ist aus Denkmal pflegerischen und Naturschutzgründen zu verzichten. Am Dorfbach ab Cholplatz hat sich die Natur ein Biotop mit vielfältiger Biodiversität geschaffen.
- Die ARA-Gams entleert künftig mangels besserer Möglichkeiten ihren rezyklierten Fäkalienausfluss, welcher zudem mit Schwermetallen, Medikamenten- und Chemierückständen belastet ist, direkt in die Simmi. Das Grundwasser dient der Haager Bevölkerung als Trinkwasser und darf darum in keiner Weise dem unnötigen Risiko einer Kontaminierung mit dem ARA-Ausfluss ausgesetzt werden. (Vgl. Studie über den Bau einer gemeinsamen Kläranlage mit Sennwald, Rüti und Oberriet, W&O 12.2022)
- Zwingend und schnell muss die Option eines Anschlusses der Gamser- und der Wildhauser ARA an den Ausbau der der hochqualifizierten ARA Altstätten an die Hand genommen werden. Sennwald ist diesbezüglich schon weit voraus. Der Dörfligeist im Rathaus Gams muss endlich einer günstigeren und qualitativ besseren Abwasserreinigung weichen. Dies gilt umso mehr, weil ohnehin bald kostenintensive Anpassungen an neue Vorschriften zur Abwasserreinigung anstehen.
- Der Ausfluss aus der Hobby ARA-Wildhaus darf nicht mehr in die Simmi entleert werden. Dazu gibt es verschiedene Möglichkeiten deren Prüfung dringend an die Hand genommen werden muss. Die Wildhauser reden tourismuswirksam nur allzu gerne über ihre frische Luft und ihr sauberes Wasser. Da ist es doch eine Frage der Fairness die Badegäste im Simmibad nicht mehr ihrem schaumdurchsetzten und übelriechenden ARA-Ausfluss auszusetzen.
- Eine Verordnung über das Verhalten an Fliessgewässern ist zu erarbeiten. Sie soll Werkhofangestellten und Baggerfahrern als Wegweisung für ihre Arbeiten dienen. Aber auch der Tiefbau-Amtsleiter kann sich darauf berufen, wenn Beanstandungen aus der Öffentlichkeit eingehen, seien diese gerechtfertigt oder auch nicht. In vielen fortschrittlichen Gemeinden existieren solche Naturschutzverordnungen. Diese müssten nur noch mit wenig Aufwand den Gamser Verhältnissen angepasst werden.
- Wie schon erwähnt ist die Revitalisierung des Dorfbaches vollumfänglich abzulehnen. Nur so ergibt sich für die Behörden die dringend notwendige Denkpause. An der Simmi müssen neue vorurteilslose Lösungen erarbeitet werden.
Noch einmal rufen wir die Rede vom damaligen Bundesrat Moritz Leuenberger in Erinnerung:
Wir stellen deshalb bei jedem Projekt routinemässig die Frage nach dessen Nachhaltigkeit: Welche Folge hat der Eingriff auf die Umwelt, welche auf den Wohlstand und welche auf das Zusammenleben der heutigen und der künftigen Generationen? …»
Will man diesen hohen Ansprüchen gerecht werden ist es unabdingbar, dass die Gamser Behörden ihre Versäumnisse korrigieren. In zukünftige Projekte müssen alle kritische Stimmen auf faire Weise ernst genommen werden. Nur so werden Wohlstand und Wohlfahrt der künftigen Generationen verbessert und gesichert.
***
Rede zum 1. August
an die Einwohner von Gams
Gams ist mit zwei Industriebetrieben in der Kernzone ein aussergewöhnliches Dorf. Diese Betriebe haben in den letzten zwei Jahrzehnten den Umsatz und den Personalbestand stark ausgebaut. Rund hundert Personen, Zulieferer miteingerechnet, leisten hier Schichtarbeit. Sattelschlepper, Lastwagen, Lieferbusse und Privatautos der Angestellten rollen 24 Stunden am Tag und 360 Nächte im Jahr über die ungesicherten Trottoirs zu ihren Verladerampen und verursachen einen unzumutbaren, familienfeindlichen Lärm. Eine Mieterin, die wegen der permanenten Nachtruhestörung vom Dorfkern weggezogen ist, brachte diese Industrieimmission auf den Punkt, als sie sagte:
Im Kern ist Gams ein
asoziales, leeres und lärmendes Loch.
Im Gemeindehaus unternimmt der Ratsschreiber alles, um Klagen der Bewohner gegen diese unhaltbaren Zustände zu verharmlosen. Offenbar haben die Konsumgenossenschafter und die Kesseli AG ein zu grosses politisches Gewicht, als dass er es sich erlauben könnte, die berechtigte Klage eines Einzelnen zu schützen.
Hier sind alte Seilschaften unterwegs
Auch die Einwohner in den Aussenquartieren von Gams sollten diesen Wertezerfall des Dorfkerns nicht auf die leichte Schulter nehmen. Spätestens, wenn sie eine Liegenschaft vermieten oder verkaufen wollen, wird wegen des völlig ungenügenden Dorfkerns eine tiefe Liegenschaftsbewertung resultieren. Das ist ein preisdrückender, gravierender Standortnachteil. Rechnet man den Verlust an Liegenschaftswert auf die ganze Gemeinde hoch, so dürfte dabei eine Schadenssumme von vorsichtig geschätzten 100 Millionen Franken zusammenkommen.
Die Gamser Behörden haben diese Verschwendung am Bürgergut seit Jahrzehnten als Folge ihrer allzu nachgiebigen Industriepolitik unheilvoll vorangetrieben. Einige wenige profitieren und die Andern haben müssen den tieferen Liegenschaftswert tragen und zudem bezahlen sie hohe Gemeindesteuern und wegen des Dorfladenmonopols gar noch hohe Lebensmittelpreise.
Die Beamten zeigen sich weiterhin uneinsichtig
Dass im alten Postgebäude künftig ein Briefverteilzentrum eingerichtet wird, kann aus Effizienzgründen nachvollzogen werden. Da durch die beiden Industriebetriebe die Kernzone schon über die Massen belastet wird, ist der zusätzliche Verkehr dieses Verteilzentrums unhaltbar. Fussgänger, insbesondere Schulkinder und betagte Menschen, werden auf ihren Trottoirs rücksichtslos abgedrängt, was hohe Gefahren mit sich bringt.
Hier wird auf Kosten der Bevölkerung ein regionaler Warenumschlagplatz statt
einer Begegnungszone eingerichtet
Als Gipfel der sozialen Ausgrenzung wurde zugunsten eines noch höheren Verkehrsaufkommens der einzige Behindertenparkplatz im Dorfkern aufgehoben.
Um dieser schädlichen Politik ein Ende zu setzen, braucht es kein neues Gemeindehaus, sondern eine neue Einstellung derer, die darin schalten und walten. Diese Bewusstwerdung beinhaltet als erstes, dass Industriebetriebe in die Industriezone gehören und in der Wohn- und Gewerbezone im Dorfkern nichts zu suchen haben. Die Gamser Behörden, allen voran der Ratsschreiber Markus Lenherr, sind nun gefordert, zu diesen berechtigten Anliegen klar Stellung zu beziehen. Sollten sich die Behörden einmal mehr nicht eindeutig für den Schutz der Bevölkerung und zur sozialen Verbesserung des Dorfkerns bekennen, werden die Bürger diese Angelegenheit selber und zwar in rechtsstaatlicher Art und Weise in die Hand nehmen. Dann aber braucht die Bevölkerung einen Ratsschreiber, der nicht Seilschaften zuarbeitet, sondern eine juristisch und sozial kompetente Persönlichkeit, die dem Gemeinwohl zugetan ist!
Besten Dank für die Aufmerksamkeit!
Andreas Lenherr