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Andreas Lenherr
Haagerstrasse 8
CH-9473 Gams

 

+41 (0) 81 771 12 03                                                               

                                                                                              Bauverwaltung Gams
                                                                                              Gasenzenstrasse 9
                                                                                              CH-9473 Gams

 

Gams, den 22. Oktober 2024                                              

Einsprache gegen Baugesuch Nr. 2024-0089 Neubau 3 Mehrfamilienhäuser, Abbruch bestehende Gebäude; Haagerstrasse 12+14, Matte 4; Parzelle 118, Gams
Gesuchstellerin: SD Liegenschaften AG, Röllweg 7A, 9470 Buchs SG

Parzelle 118

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Sehr geehrter Alexander Büchel

 

Wir halten vollumfänglich an unserer Eisprache fest. Dies ausfolgenden Gründen:

 

  • Es trifft zu, dass der seit Jahrzehnten bestehende Fuss- und Fahrweg südwestseitig zur Haagerstrasse nicht grundbuchamtlich festgehalten wurde. Das war bis anhin auch nicht nötig und Anstände hat es auch nie gegeben. Mit dem geplanten Bau von drei Mehrfamilienhäusern ändert sich der Zustand grundlegend. Wir erinnern daran, dass zur Erteilung einer Baubewilligung unter anderem die Baureife und ein Verkehrskonzept erforderlich sind. Diese Erfordernisse beinhalten auch eine gesicherte grundbuchamtliche Erschliessung der dahinter liegenden Grundstücke. Das ist auf Kosten des Bauherrn nachzuholen.
  • Der Bauherr macht bezüglich der Elektra Gams geltend, dass bereits Gespräche für eine Lösung geführt wurden. Bekanntlich sind Gespräche und eine gesicherte belegte Lösung zwei verschiedene Dinge. Wir können nicht beurteilen, was «bereits in der Entwicklung berücksichtigt» und was «im Voraus besprochen wurde».
    Der Bauherr hat wie erwähnt gesicherte Lösungen vorzuschlagen und keine Gespräche.
  • Die Bauherrschaft führt aus, dass die Eintragung eines Fuss- und Fahrwegerechtes «in der ganzen Entwicklung weder angesprochen noch gewünscht» wurde. Es mag sein, dass die Bauherrschaft dieser künftige Eintrag stört, jedoch sind wir hier in einem öffentlich-rechtlichen Verfahren und Bauen ist nur bedingt eine Privatsache.
    Zur Erschliessung der hinterlegenden Grundstücke ist ein solcher zugegebenermassen möglichst schonender Eintrag als Auflage unabdingbar. Abgesehen davon würde sich auch der Nachbar Hans Scherrer angemessen an einem solchen Durchgangsrecht beteiligen. Offenbar interessiert die Bauherrschaft nicht, dass die Bewohner von über 20 Wohnungen einen unzumutbaren mehr als fünfmal längeren Fussweg benützen müssen, um zu Schulen, ÖV und Einkaufsmöglichkeiten zu gelangen.

                                 

*                                                                                                     

Andreas Lenherr
Haagerstrasse 8
CH-9473 Gams

+41 (0) 81 771 12 03

                                                                                                    Gemeinderat Gams
                                                                                                    Rathaus
                                                                                                    Hof 1
                                                                                                    9473 Gams

 

Gams, den 25. September 2024                                         

 

Einsprache gegen Baugesuch Nr. 2024-0089 Neubau 3 Mehrfamilienhäuser, Abbruch bestehende Gebäude; Haagerstrasse 12+14, Matte 4; Parzelle 118, Gams
Gesuchstellerin: SD Liegenschaften AG, Röllweg 7A, 9470 Buchs SG

Parzelle 118

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Sehr geehrte Frau Gemeinderätin und Herren Gemeinderäte

Ich erhebe hiermit innert der Auflagefrist frist- und formgerecht gegen das eingangs erwähnte Baugesuch

EINSPRACHE

mit folgendem

RECHTSBEGEHREN

  1. Das eingangs erwähnte Baugesuch Nr. 2024-0089 der SD Liegenschaften AG, Röllweg 7A, 9470 Buchs SG sei abzuweisen.
  2. Eventualiter sei das Baugesuch mit den Auflagen des Fuss- und Fahrwegrechtes zugunsten von Parz. 117 von Osten und Fuss- und Radwegrecht zu Gunsten Parz. 116 von Norden zu genehmigen.
  3. Unter Kosten- und Entschädigungsfolge zu Lasten der Gesuchstellerin.

Begründung

  1. Wir stellen fest, dass der für 23 Wohneinheiten auf Parz. 116 seit Generationen bestehende kürzeste Fuss- und Radweg in den Gamser Dorfkern, zu ÖV, Post, Einkaufsladen, Bank und Arzt für direkte Anstösser, als auch Aussenquartiere um mehr als das Fünffache unnötig verlängert wird (Skizze 1). Das ist für die vielen Bewohner unzumutbar.
  1. Die auf der Südseite zugestandene und im Plan vermerkte Zufahrt zur Parz. 117 ist nach unseren Informationen nicht Grundbuchrechtlich erfasst. Ohne eingetragene Rechte besteht die Gefahr der wertlosen Isolierung der Parz. 117. Somit ist das Baugesuch nur mit der Auflage, dass ein Fuss- und Fahrwegrecht zugunsten von Parz. 117 eingetragen wird, bewilligungsfähig (Skizze 2, mein Vorschlag).
  1. Bezüglich Erschliessung der Parz. 116 für Fussgänger und Radfahrer ist ebenfalls die Auflage eines zu erstellenden Verbindungsweges zur Haagerstrasse westlich vom Haus B auf die Grenze zu Parz. 113 einzutragen. In der beiliegenden Skizze sind die beiden Auflagen grün eingezeichnet.
  1. Der westliche Anrainer Hans Scherrer, Parz. 113 hat mir in einem persönlichen Gespräch seine positive Bereitschaft zu diesem Vorschlag gezeigt.
  1. Hauptgrund für die Ablehnung des Gesuchs ist ein fehlendes eingetragenes Wegerecht für Fussgänger, Radfahrer und Zubringerdienst für die Elektra Gams. Er ist bereit, den Durchgangsweg hälftig über sein Grundstück mit der SD Liegenschaften zu teilen.
  1. Das Gebäude 623 auf Parz. 117 ist kein Wohnhaus. Ich gehe daher davon aus, dass mein Vorschlag die Interessen der für die Allgemeinheit tätigen Elektra Gams kaum mehr berührt als bisher. Dafür erhält sie auch eine eingetragene Zufahrt.

Ich appelliere an den Gemeinderat Gams dieses Baugesuch, das erhebliche raumplanerische und soziale Veränderungen hervorruft, kritisch mit den vorgeschlagenen Auflagen zu versehen.

Klargestellt sei, dass wir diesem Vorhaben sehr positiv gegenüberstehen, weil es Gams aufwertet.

Besten Dank für Ihre Leistungen

Andreas Lenherr

Öffentlich einzusehen auf der Webseite «www.gams-verliert-das-gesicht.ch».
Kopie an die Bewohner der Mehrfamilienhäuser Matte 8+6, sowie an Hans Scherrer und Elektra Gams

Skizze 1

Skizze 2, mein Vorschlag

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5. September 2024

Offener Brief mit Fragen aus der Einwohnerschaft an die
Gemeindepräsidiumskandidaten Roman Rauper und Manuel Schöb

Sehr geehrter Herr Gemeindepräsidiumskandidat Roman Rauper

Sehr geehrter Herr Gemeindepräsidiumskandidat Manuel Schöb

 

Wie weiter mit der Liegenschaft Müliweg 3?

Im Sommer letzten Jahres hat der Gemeinderat als Grundlage zum Kauf der Liegenschaft Müliweg 3 bei der Architekten Bandel AG ein Gutachten in Auftrag gegeben. Die Gutachter halten darin einen Hauspreis von Fr. 295'000.- für angemessen.

Ausserdem wird im Gutachten ausführlich beschrieben, wieso das dazugehörende Bauland unverbaubar und darum wertlos ist.

Trotz dieses Gutachtens hat der Gemeinderat für diese Liegenschaft samt nutzlosem Bauland 700'000.- Franken bezahlt.

Das Gutachten schätzt den Endpreis für diese Liegenschaft nach angemessener Renovation auf rund zwei Millionen. Trotz dieses beträchtlichen finanziellen Aufwandes wird diese Liegenschaft ein altes angebautes Haus in einem feuchten Schattenloch bleiben. Für diesen Betrag liesse sich eine Villa an guter Lage kaufen.

Liegenschaft Müliweg 3

Fragen

Wir und viele unserer Leser gehen davon aus, der Gemeinderat habe eigenmächtig und grobfahrlässig, unter Umgehung des Bürgerwillens ein Geschäft im absehbaren Umfang von zwei Millionen getätigt.

  • Wie gedenken Sie dieses bis heute eher missratenes Geschäft wieder ins Lot zu bringen?
  • Ist es für Sie denkbar bei der Liegenschaft Müliweg 3 nur eine Gebäude erhaltende Investitionen im Bereich 200'000.- zu tätigen?

Im Anhang senden wir Ihnen eine PDF mit dem Gutachten der Architekten Bandel AG mit Kommentar der Redaktion.

Gutachten Müliweg 3

Auf dieser Webseite ist gleich anschliessend ist das Gutachten Müliweg 3 in einer drei teiligen Artikelserie mit Kommentar der Redaktion nachzulesen.

*

Liegenschaft Müliweg 3
Teil 1/3

Gebäudewert und Gesamtkosten nach Sanierung
(Gutachten Architekten Bandel AG)

Der Gamser Gemeinderat hat beim Architekturbüro Bandel AG in Montlingen eine Schätzung des Sachwertes und des Sanierungsbedarfs der LG Müliweg 3 in Auftrag gegeben. Offenbar waren auch den Behörden die sehr hohen Sanierungskosten bewusst. Diese Zahlen wurden bis heute der Bürgerschaft verschwiegen.

Deshalb und weil der Gemeindepräsident Schöb mündlich ein angebliches Angebot von 1.1 Millionen erwähnte hat Anwalt Marco Müller vom Gemeinderat gestützt auf das Öffentlichkeits-Gesetzes schriftliche Belege verlangt. Wie vermutet ist im Gutachten keine Rede von 1.1 Millionen und Gesamtkosten nach Sanierung liegen weit höher. Die dazugehörige Baulandreserve von 803 m2 ist technisch und rechtlich nahezu wertlos.

Sachwerte

Gesamtkosten für die Liegenschaft Müliweg 3

Die Behörden haben für die LG Müliweg 3 inkl. Übernahme der Verschreibungsgebühren
Fr. 707’000.00 bezahlt. Nach Annahmen des Architekten ergeben sich daraus folgende Totalkosten:

Nutzung als Mietobjekt

Kaufpreis                                                                          707’000.00
Sanierungskosten für Mietobjekt                             1’000’000.00

Gesamtkosten Mietobjekt bis zu                              1’707’000.00

Öffentliche Nutzung

Kaufpreis                                                                           707’000.00
Sanierungskosten für öffentliche Nutzung              1’300’000.00

Gesamtkosten für öffentliche Nutzung bis zu         2’007’000.00

Warum der Gemeinderat die Gesamtkosten für die Liegenschaft Müliweg 3 den Bürgern vorenthält, dürften nicht nur wir nicht verstehen. Jedenfalls erachten wir die Bekanntgabe der mutmasslichen Endkosten gemäss Gutachten Bandel Architekten AG nach erfolgter Sanierung für unerlässlich. Weshalb lässt der Gemeinderat die Bürger im Ungewissen?

*

Liegenschaft Müliweg 3
Teil 2/3

Neubau am Michaelsberg?
(Gutachten Architekten Bandel AG)

Gutachten belegt: Der Gemeinderat hat nutzloses Bauland
im Wert von Fr. 360’000.00 gekauft.

Zur Liegenschaft Müliweg 3 gehört eine Baulandreserve am Michaelsberg von 803 m2. Die Architekten Bandel AG haben dafür einen theoretischen Wert von ca. Fr. 360’000.00 eingesetzt. Gleichzeitig schreibt der Gutachter, dass dieses Bauland aus finanziellen wie aus denkmalpflegerischen Gründen nicht sinnvoll bebaut werden kann. Damit ist dieses Grundstück auch wenn es hübsch aussieht kommerziell wertlos.

Quelle: Gutachten Bandel AG 12. Juli 2023, Kauf durch Gemeinderat am 6. November 2023.

Fiktives Neubauprojekt:

 

 

Zusammenfassung

Angesichts der praktisch wertlosen Baulandreserve (360’000.00) und der gravierenden Baufälligkeit des Gebäudes (295’000.00) hat der Gemeinderat einen im Graubereich von Wucher liegenden Preis für die Liegenschaft Müliweg 3 bezahlt.

  • Die Architekten Bandel AG führen aus, dass eine Bebauung in dieser Schutzzone kaum bewilligungsfähig ist.
  • Selbst bei einer Bebauung mit sechs Wohnungen ist bleibt ein MFH an dieser Stelle unrentabel.
  • Mögliche Bruttomieteinnahmen von 93’600.00 erlauben höchstens eine Investition von 1’870’000.00.
  • Die tatsächlichen Investitionen für einen Neubau belaufen sich jedoch auf 3’200’000.00.
  • Unter dem Strich fehlen demnach 1’330’000.00, um mit diesem fiktiven Projekt eine genügende Rendite zu erzielen.
  • Unter Berücksichtigung aller von den Architekten Bandel AG bezifferten Faktoren hat der Gemeinderat für die Liegenschaft Müliweg 3, Fr. 400’000.00 zu viel bezahlt.

Fazit der Redaktion

Entweder hat der Gemeinderat mit dem bezahlten Kaufpreis von Fr. 700’000.00 rund Fr. 400’000.00 zu viel bezahlt für ein baufälliges Gebäude bezahlt oder anders herum für ein faktisch wertloses Baugrundstück Fr. 400’000.00 ausgelegt.

Wir sehen ein, dass der Gemeinderat den Zerfall eines an ein wichtiges Kulturgut angebautes Gebäude verhindern will. Selbst unter Berücksichtigung eines grosszügigen «Kulturbonus» ist der bezahlte Preis rund doppelt so hoch wie vernünftig vertretbar.

Wann wird der Gemeinderat vom Bürger auf seine wirtschaftlichen
und demokratischen Pflichten gewiesen?

Masslose Fr. 700’000.00 für den baufälligen Müliweg 3 bezahlt

Gutachten schätzt Gebäudewert auf Fr. 295’000.00
und stuft das Bauland als nahezu wertlos ein

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Liegenschaft Müliweg 3
Teil 3/3

Fotoreportage des Gutachters belegt morsche Innenkonstruktion im Müliweg 3

Fazit der Redaktion zu Bildern und Ausführungen der Architekten

Die morsche Konstruktion lässt erahnen, dass in den letzten Jahrhunderten während längerer Zeitperioden Regenwasser eingedrungen ist.

Zu Beginn der Sanierungsarbeiten muss daher diese Liegenschaft in den Rohbauzustand zurückversetzt werden. Dazu braucht es umfangreiche Rückbauarbeiten an Badezimmer, Dusche, Küche und Farbanstriche.

Erst dann können die Erneuerung der morschen Konstruktion sowie die statischen Verbesserungen und der Ersatz der Fenster erfolgen. Sind diese kostenintensiven Arbeiten erledigt, steht ein über 300 Jahre alter Rohbau ohne Wärmedämmung da.

Die Kosten für dieses rohe Gebäude, in einem feuchten Schattenloch und einseitig angebaut dürften zusammen mit dem bereits bezahlten Kaufpreis die Millionengrenze erreichen.

Dazu hat der Gamser Steuerzahler kein einziges Wörtchen mitzureden. Er wird vor vollendete Tatsachen gestellt und für zu wenig mündig erachtet diese Angelegenheit beurteilen zu können.

Einziger Gewinner ist der Liegenschaftsverkäufer, der zu seinem geforderten Preis ein unverkäufliches Objekt losgeworden ist. Er wird sich bis ans Ende seiner Tage über den laschen Umgang des Gamser Gemeinderates mit Steuergeldern ins Fäustchen lachen.

 

Lebendige Demokratie?

Erst kürzlich hat Regierungsrat Beat Tinner bekannt gegeben, dass eine Mitwirkung der Bevölkerung zu einem möglichst frühen Zeitpunkt beginnen soll. Die Auseinandersetzung der Einwohnerschaft bildet Bewusstsein für oder gegen ein Projekt und das ist ein Prozess der lebendigen Demokratie.

Der Gamser Gemeinderat hingegen hat die Mitwirkung der Bürgerschaft schon beim Kauf der LG Müliweg 3 verhindert. Er wollte keine Auseinandersetzung in der Bevölkerung über den Kaufpreis und die Gesamtkosten von bis zu zwei Millionen.

Die Behörden wehren sich gegen eine demokratische Lebenskultur und scheuen auch nicht vor krass falscher Interpretation eines Gutachtens zurück.

Scheinheiligkeit

Im Zeitungsartikel schreibt der Gamser Gemeinderat, dass nun zügig eine Baukommission zusammengestellt werde. Diese werde Vorschläge für die Sanierung und die spätere Benutzung der LG Müliweg 3 ausarbeiten.

Bei der Zusammenstellung der Baukommission des Gemeinderates wird die Bürgerschaft ein weiteres Mal ausgelassen. Erst zu deren Vorschlägen darf die Bevölkerung mitreden. Zitate:

Zum gegebenen Zeitpunkt sollen die Zukunftspläne im Rahmen
einer öffentlichen Mitwirkung vorgestellt werden.

Anschliessend sind die Kosten für die notwendigen Sanierungsarbeiten zu ermitteln und ein entsprechendes Sanierungsprojekt sowie Finanzierungskonzept auszuarbeiten.

 

Offenbar besteht die Mitwirkung darin, den Bürger an
seine Zahlungspflichten zu erinnern.

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Wahljahr 2024

Sehr geehrter Herr Lenherr
Hallo Andreas

Die Gemeinde Gams liegt mir als Gamser sehr am Herzen. Ich bin in Gams aufgewachsen und schätze die schöne Atmosphäre im Dorf mit den Einwohnern, den Vereinen und allen Bevölkerungsschichten. Gerne gebe ich ebenfalls Antwort, ohne auf konkrete Fragen einzugehen.

Die verschiedenen Themen wie die Zentrumgestaltung, Infrastrukturprojekte und Biodiversität haben bei mir einen hohen Stellenwert. Die bereits von der Gemeinde getätigten Studien und Abklärungen gilt es genau zu prüfen. Da möchte ich nicht vorgreifen, denn ich weiss nicht, was schon alles vorhanden ist. Bei diesen Themen kann ich mich aktiv in die Raumplanung und Projektplanung einbringen. Mit dieser Thematik befasse ich mich seit 15 Jahren intensiv in anderen Gemeinden.

Für mich ist der Einbezug der Bevölkerung sehr wichtig und hat für mich erste Priorität. Ich möchte zusammen mit dem Gemeinderat und der ganzen Bevölkerung für Gams ein Leitbild erstellen. Dies soll in einem Mitwirkungsverfahren für die gesamte Bevölkerung erarbeitet werden. Erst dann ist für mich die Stossrichtung klar und im Anschluss kann der gesamte neue Gemeinderat anstehende Projekte vorantreiben.

Es gibt aber noch weitere Themen wie die Schule, die Verkehrssicherheit, die Sozialarbeit, die Verwaltung, die Vereine und das Gamser Gewerbe, um nur einige zu nennen. Diese funktionieren grösstenteils sehr gut, aber auch diesen Themen muss man sich aktiv annehmen.

Für weitere Fragen hat die Mitte Partei für die nächste Zeit einige Veranstaltungen geplant, wozu die gesamte Bevölkerung eingeladen ist und sich mit den Kandidaten der Mitte Partei austauschen kann.

23.08.2024 Feierabendbier auf dem Löwenplatz (18:00 – 21:00 Uhr)

06.09.2024 Feierabendbier auf dem Löwenplatz (18:00 – 21:00 Uhr)

Sowie drei Bänkli-Gespräche in verschiedenen Quartieren

Wir laden die Redaktion und die gesamte Bevölkerung zu diesen Anlässen ein. Hier können wir weitere Themen diskutieren.

Gerne bin ich für die alle Einwohnerinnen und Einwohner da, sei es für Junge, Alleinstehende, Familien, ältere Personen sowie Vereine, Landwirte und Gewerbetreibende. Ich werde für alle ein offenes Ohr haben.

Die Gemeinde hat sich in den letzten Jahren kontinuierlich weiterentwickelt und steht nicht so schlecht da, wie es in ihrer Redaktion dargestellt wird. Es wäre gut, wenn nicht nur negative sondern auch positive Feedbacks auf ihrer Homepage publiziert würden. Leider ist schon der Name der Homepage «Gams verliert sein Gesicht» sehr negativ belastet. Dies noch als Anmerkung an die Redaktion.

Mit freundlichen Grüssen

Manuel Schöb

Kandidat Gemeindepräsidium Gams

*

14. August 2024

Offener Brief mit Fragen aus der Einwohnerschaft an die
Gemeindepräsidiumskandidaten Roman Rauper und Manuel Schöb
mit ersuchen um Antworten bis Ende August

Sehr geehrter Herr Gemeindepräsidiumskandidat Roman Rauper

Sehr geehrter Herr Gemeindepräsidiumskandidat Manuel Schöb

 

Infrastrukturelle Mängel für ältere Menschen

Letztes Jahr haben wir eine 11-teilige Artikelreihe mit dem Übertitel «Wie man in Gams alt zu werden hat» in unserer Webseite veröffentlicht. Unter anderem werden darin die infrastrukturellen Gegebenheiten für ältere Menschen in Gams mit den übrigen Gemeinden im Werdenberg verglichen. Gams kommt bei diesem Vergleich am Schlechtesten weg.

Alterswohnungen im Möösli

Die Gamser Behörden messen Sinn und Nutzen von Alterswohnungen offensichtlich keine Bedeutung zu. Der Gemeinderat ist sich seiner Rückständigkeit nicht bewusst. Trotz angeblichem Geldmangel kauft er zum massiv überhöhten Preis ein altes Haus als Prestigeobjekt.

Bei einer solchen Prioritätensetzung muss den Behörden soziale Inkompetenz zur Last gelegt werden.

 Vogelstrausspolitik
über den Zweitklassetrakt im Alterswohnheim

Allein schon die Tatsache, dass die Behörden einen Zweitklassetrakt im Alterswohnheim bauten und fördern, verrät eine sehr zweifelhafte Gesinnung. Weil diese Zweiklassentrennung von der Bevölkerung verständlicherweise nicht akzeptiert wird, sind dauerhafte, teure Leerstände die Folge.

Statt sich diese Planungs- und Ausführungsfehler einzugestehen und sich Gedanken über eine sinnvollere Nutzung dieser Räume zu machen, wird der finanziell lastende Zustand vertuscht. Ausreden wie in der Lokalzeitung als Weihnachtsbotschaft:

  • Die Leerstände sind auf die Übersterblichkeit während der Pandemie zurückzuführen. Mit solcher Pietätlosigkeit tragen die Behörden zur weiteren Rufminderung des ohnehin angeschlagenen Ansehens des Alterswohnheims bei.

Als nach Pandemieende die Übersterblichkeit nicht mehr als Ausrede herhalten konnte, musste eine neue kreiert werden.

 

«Wir könnten das Heim zwar voll auslasten,
doch dann müssten wir mehr Personal einstellen,
das kostet und Personal ist schwer zu finden.»

Sollen wir etwa annehmen, dass von Beginn weg fehlgeplant wurde:

Hat man drei Millionen investiert
um Räume leer stehen zu lassen und so Personalkosten zu sparen?

Dass Personal kostet ist jedem klar, entscheidend muss sein,
was es generiert und ermöglicht.

Dass Personal schwer zu finden ist, wird von Alterswohnheimen mit zeitgemässer Infrastruktur nicht bestätigt. Der angebliche Fachkräftemangel im Möösli ist hausgemacht: Im engeren Sinn vom Haus selber und im weiteren Sinn von der geschaffenen Zweitklassengesellschaft.

Um das Alterswohnheim Möösli für Personal attraktiv zu gestalten, muss es technisch auf einen konkurrenzfähigen Stand gebracht werden. Überdies sind eine zeitgemässe Entlöhnung und ein sozial ansprechendes Umfeld unabdingbar. Davon sind wir weit entfernt!

Statt diesem Anforderungsprofil für einen fachlich kompetenten Personalbestand nachzukommen, geht das Schönre

 

*

9. Juni 2024

 

Der gesunde Menschenverstand der Gamser*innen hat gesiegt

An der Urne ist der Traum Neumühle des Gemeinderates geplatzt.  Politisch versiert und mit Zivilcourage hat das Referendumskomitee die Gemeinde Gams und die Bevölkerung vor beträchtlichem Schaden bewahrt.

Die schmerzliche Klatsche beim Urnengang müsste im Gemeinderat eine emotionale korrektive Haltung zur Folge haben. Denn mit diesem Urnengang ist das gedanken- und sorglose Zugreifen in die Gemeindekasse zurückgebunden worden.


Wie lange muss man noch daneben liegen,
um daraus zu lernen?

 

Unter Umgehung des Volkswillens gleich weiter
zum nächsten Immobilienfinanzloch

Statt den Urnengang zur Neumühle abzuwarten, hat der Gemeinderat vermutlich aus einer Frustreaktion heraus, gerade noch knapp unter Einhaltung der eigenen Finanzkompetenz zu einem masslos übersetzten Preis die Liegenschaft Müliweg 3 gekauft. Masslos deshalb, weil trotz eines deutlichen Gutachtens weder die enormen Folgekosten noch das mitgekaufte wertlose Bauland mitberücksichtigt wurden.

Wie wird der neue Präsident vom
Gemeindefiasko herausführen?

Jedenfalls ist der Gemeinderatsschreiber Markus Lenherr als bisheriger Schattenregent stark gefordert. Ob er Grösse und Sachverstand hat, dieses finanzielle Fass ohne Boden zu reparieren, wird sich zeigen.

Der Gemeinderatsschreiber Markus Lenherr als Schattenregent

Gams wird seit Jahrzehnten von einem nicht vom Volk gewählten Verwaltungsbeamten regiert. Gemeinderatsschreiber Markus Lenherr ist der bei weitem amtsälteste Angestellte im Rathaus. Aus dem Hintergrund zieht er die Fäden und legt in wenig demokratischer Weise die Ziele der Gemeinde fest. Es scheint ihm egal zu sein, wer unter ihm die Gemeinde präsidiert. Hauptsache, dieser ist sein Sprachrohr, wie der noch amtierenden Gemeindepräsident Fredy Schöb.

Allein schon die von ihm vorangetriebene drei Millionen schwere Einführung eines Zweiklassensystems im Alterswohnheim hat nicht nur einen erheblichen finanziellen Schaden angerichtet, sondern obendrein unser Dorf in Verruf gebracht.

Wer sich zur Wehr setzt, wird vom Gemeinderat verspottet und wenn das nicht reicht, mit Strafandrohungen eingedeckt.

Die wenig qualifizierte Schattenmacht des Markus Lenherr hat die Bürger längst in eine lethargische Politikverdrossenheit versetzt. So kann er die Amtsgeschäfte weiter seelenruhig in seinem Sinn betreiben, ohne zur Rechenschaft gezogen zu werden.

Bringen die Wahlen die überfällige Wende?

Bisher war Gams von einem Meinungsmonopol beherrscht. Erstmals hat ein Referendumskomitee dieses gegen den Willen des Gemeinderates zum Nutzen der Bürger durchbrochen. Möge dieses direkt demokratische Ereignis Beweis für eine kritische lebendige Zukunft sein. So und nicht wie bisher «lohnt sich Gams für alle».

Dem neuen Gemeindepräsidenten steht die Aufgabe zu, eine neue gemeinsame politische Lage zum Wohl aller in unserem Dorf zu definieren und durchzusetzen. Das funktioniert nur mit geeigneten Strukturen und transparenter Kommunikation. Dies betrifft insbesondere die Stellung des Schattenregenten. Eigenmächtigkeiten sind von ihm fortan zu unterlassen.

Das Referendumskomitee hat das Dorf vor einer Millionenpleite bewahrt.
Warum werden nicht diese Männer für ihren unentgeltlichen Einsatz geehrt?

Gerade sie haben es sich redlich verdient,
dass die Bürgermusik ihnen ein Ständchen spielt.

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29. Mai 2024

Neumühle kaufen?

Hinsichtlich der Abstimmung vom 9. Juni 2024 zum Erwerb der Neumühle durch den Gemeinderat stellen wir zwei Leserbriefe ins Netz.

Ausserdem sind in den nachfolgenden zwei Artikelreihen im Detail die abenteuerlichen Grundlagen für die Liegenschaftskäufe der Neumühle und der LG Müliweg 3 dokumentiert.

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Leserbriefe Neumühle als PDF

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Politisches Novum in Gams

Gemeinde betätigt sich als Liegenschaftsentwicklerin im Finanzvermögen
Mitglieder GPK sammeln Unterschriften gegen Gemeinderatsbeschlüsse

In Gams reibt man sich die Augen: Zwei amtierende Mitglieder der Geschäfts-Prüfungskommission wenden sich mit Leserbriefen gegen einen Beschluss des Gemeinderates und Referendum.

Es geht darum, den Kauf der Liegenschaft Neumühle durch die Gemeinde zu verhindern.


Neumühle
Oberfelsbach 15

Hauptkritikpunkte sind neben dem fehlenden Konzept und die nicht vorhandene Kosten-Nutzen-Analyse und sie fragen sich, welches Konzept steht hinter diesem Vorgehen.

Der Gemeinderat möchte diese Liegenschaft für 950'000 erwerben, angeblich soll der notwendige Unterhalt getätigt worden sein.  Gemeindepräsident Schöb betont nach einem Augenschein, dass am Gebäude der minimal notwendige Unterhalt getätigt wurde und das dringende Sanierungsarbeiten nicht bekannt sind. Eine Pinselsanierung sei daher ausreichend.

Gänzlich anderer Meinung sind die Initianten des Referendums, die von einem Renovationsbedarf von 400'000 ausgehen.

Mit einem überparteilichen Komitee wird nun das Referendum gegen diesen Beschluss angestrebt.

Unsere Redaktion stimmt diesem Referendum zu.

Begründung:

  • Erster Teil Sanierungskosten
  • Zweiter Teil Offenlegung Afagristbächli
  • Dritter Teil Vorschläge und Lösungen

 

Erster Teil
Sanierungskosten

Als Handwerker war ich vor rund 40 Jahren bei der Dachsanierung dabei. Wir haben das Dach mit dem damaligen Stand der Technik saniert. Die damals üblichen dünnen Wärme-dämmplatten waren ein Sagex ähnliche Produkt, bei dem sich zeigte, dass es sich mit den Jahren zusammenzieht. Dieser Prozess lässt langfristig Fugen entstehen, der die Isolation empfindlich schwächt und mit den heutigen Wärmedämmungen nicht annähernd zu vergleichen ist.

Wenn also der Gemeinderat behauptet, dieses Gebäude sei nicht sanierungsbedürftig, dann nimmt er fahrlässig in Kauf, weiterhin mit teurer werdenden Energiekosten und umweltschädlich den Himmel beheizen.


Oberflächlich gesehen
ein gutes Dach

Damit ergeben sich folgende Konsequenzen: Das jetzige Deckmaterial, Isolation inklusive Spengler Arbeiten ist bis auf die nackten Dachsparren hinunter abzutragen und zu entsorgen. Erst dann kann der Neuaufbau gemäss den heutigen Anforderungen ausgeführt werden. Das wird einiges teurer als bei einem Neubau, denn aufwändige Abbruch- und Entsorgungskosten müssen miteinbezogen werden.

Allein schon die Kosten für diese Dachsanierung dürften um die 180'000 zu stehen kommen. Rechnet man die Kosten für die Fassaden- und Fenstersanierung dazu sind die vorgeschlagenen Sanierungskosten von 400'000 bereits überschritten.

Laut einleuchtendem Leserbrief von Simon Gabathuler ist entgegen den Angaben des Gemeinderates diese Liegenschaft auch im Gebäudeinnern sanierungsbedürftig, Zitat: «Die Heizung, die Elektro- und Sanitärinstallationen müssen ersetzt werden. Es besteht die Gefahr von Altlasten (Asbest).»

Wollen die Behörden dieses Gebäude auch nur einigermassen den heutigen baulichen Anforderungen angleichen, müssen sie mindestens mit Sanierungskosten rechnen, die dem Kaufpreis der Liegenschaft entsprechen. Zusammengezählt ergibt das:

Kaufpreis                                                           950'000

Sanierungskosten                                             950’000

Beamtenaufwand                                              200’000

Unvorhersehbares und Teuerung                  230’000

So dürfte dieses Experiment weit über zwei Millionen Kosten.

Resultat dieses unverantwortlichen Aufwandes ist ein Gebäudegesamtkonzept und eine Raumeinteilung in den Gegebenheiten von etwa 1870.

Jeder seröse Architekt oder Immobilienberater rät unter diesen Bedingungen auf Sanierungen zu verzichten. Sprich:

Keinen Nagel mehr einzuschlagen

und sich Gedanken über einen Abriss dieser Liegenschaft zu machen. Eine neue Gesamtüberbauung, welche das leerstehende Bauland mit einbezieht ist mittelfristig die einzig vernünftige Lösung.

*

Zweiter Teil
Offenlegung Afagristbächli?

Hansjörg Langenegger wirft in seinem Leserbrief berechtigte Fragen zur Freilegung des Afagristbächlis auf, Zitat: «Darüber hinaus ist ein Bachoffenlegung von zirka 50 Metern bei einer Gesamtlänge von zirka 500 Metern völlig sinnlos und würde nur Gefahren bringen. Nicht umsonst hat man den Bach ja seinerzeit eingedolt.»

.......

Auf dem Bild links die Eindolung des Affagristbächlis und daneben der Eingang für das Rohr unter dem Vorburgquartier, das ins das Affagristbächli mündet. Da kommt eine nicht zu unterschätzende Wassermenge zusammen.

..

Auf diesem Abschnitt soll der Bach offengelegt und das zur Neumühle gehörende
Bauland rechts durchschnitten werden

Unsere Redaktion teilt die Bedenken von Herrn Langenegger zur Freilegung des Afagristbächlis, ergänzend unsere Befürchtungen:

  • Erstens durchscheidet diese Freilegung wertvolles Bauland, welches mit dieser Massnahme entscheidend entwertet wird. Dass die Behörden allein schon auf diesen Gedanken kommen, vertreibt jeden Investor, weil er zu allem Verdruss auch noch den Gewässerabstand einhalten muss.
  • Zweitens besteht die Gefahr, dass der Grundwasserspiegel steigt. Das hat beispielsweise bei der Offenlegung des Wettibächlis bei im Isgafols zu Schäden und hohen Kosten für die Eigentümer geführt. Dies dauert bis heute an.

Die Gefahr lässt sich auch für die Liegenschaft Neumühle nicht ausschliessen. Hinzu kommt ein erhöhtes Risiko wegen Schimmelbildung.

Zusammenfassung

Dass noch keine Kosten- Nutzenanalyse vorgenommen wurde, dürft daran liegen, dass dem Ergebnis nicht ins Auge schauen will. Die Beamten wolle ihre rosa Brille auf keinen Fall von der Nase nehmen. Lieber lassen sich die Beamten laienhaft auf ein abenteuerliches Immobilien Experiment ein.

Dass die Behörden obendrein auf wertvollem Bauland das Afagristbächli mäandern lassen, ist wohl der Gipfel der Mittelverschwendung. Wenn die das nicht lassen können sollen sie das ohne Steuergelder auf ihren Privatgrundstücken tun.

Wir erwarten vom Gemeinderat angesichts des schnell zu Stande gekommenen Referendums und der breiten Opposition, diesen unvernünftigen Kaufbeschluss bald rückgängig zu machen.

Der Urnengang wird dem Bürger keinen Nutzen bringen
aber überflüssige Kosten

Unterschriften

Das Referendumskomitee vertreten durch Hansjörg Langenegger SVP, Roman Rauper SVP und Simon Gabathuler FDP sammelt Unterschriften.

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16. Mai 2024

Offener Brief an die Heimleiterin in spe, Frau Sandra Peng
und an die Bevölkerung von Gams

Sehr geehrte Frau Sandra Peng
Geschätzte Bürgerinnen und Bürger

Mit diesem Schreiben begrüssen wir Sie herzlich als Heimleiterin in spe des Alterswohnheims Möösli in Gams. Wir sind überzeugt, dass der Gemeinderat mit Ihnen eine gute Entscheidung getroffen hat.

Unsere Dorfinternetseite befasst sich mit Umweltthemen und sozialen Fragen. Letztes Jahr haben wir eine Artikelserie mit dem Übertitel «Wie man in Gams alt zu werden hat» herausgebracht. Über die Monate hinweg recherchierten wir im Bezirk Werdenberg. Das Interesse der Bevölkerung ist stets gestiegen, am Ende waren es an die 2000 Leser.

Um es gleich vorweg zu sagen: In Gams steht es im Vergleich zu den übrigen Gemeinden im Werdenberg nicht zum Besten. In vielen Belangen der heutigen Altersbedürfnisse hängt Gams weit hinterher. Insbesondere fehlen infrastrukturelle Mischformen wie z.B. Alterswohnungen mit flexiblen Serviceangeboten des Alterswohnheims.

Dieses Manko ist die Folge von Interesselosigkeit und wenig sozialer Kompetenz. Wenn es um die Verbesserung der Zustände geht, wiederholen die Behörden mantraartig «wir haben kein Geld, wir haben kein Geld». In krassem Gegensatz dazu strengen sie an, alte und zum Teil schwer baufällige Häuser zu erwerben, die mit Renovationen Millionen verschlingen.

*

Umwelt und Biodiversität

Wiederholt haben wir Umweltartikel mit Schwerpunkt Gewässer und Biodiversität verfasst. Unter den uns erreichten Anregungen, gibt es auch solche, die das Möösliquartier betreffen. Beispielsweise die Umgebung des Alterswohnheims.

Auf diesem Gelände steht ein Baum, an dem sich Efeu in Symbiose mit diesem Stamm hinaufgerankt hat. Am Boden unter der Krone wurde das Gewächs naturbelassen. Ameisen, Käfer und Raupen hatten dort ein Habitat. Mensch, Tier und Pflanzen konnten dort einander guttun.

Der Efeu erfreute auch in der kahlen Jahreszeit mit seinen immergrünen Farbtupfern das Gemüt der Heimbewohner und Pflegenden. Die Raupen graupelten sich an der Symbiose empor und verpuppten sich da oben. Im Frühling zwängten sie sich aus ihren Puppen, entfalteten ihre Flügel und erfreuten dann die Gemüter mit ihrem farbig bunten Geflatter.

Leider ist unlängst ein Arbeiter mit seinem Fadenmäher in dieses Habitat eingedrungen und hat damit Gräser, Kleingebüsch, Ameisen, Käfer und Raupen klein geschnetzelt. Danach hat er den Efeu heruntergerissen und alles zusammen zur Gründeponie gefahren.


Der Efeu in Bodennähe und auf Mannshöhe gekappt.
Weiter hinauf welkt er seinem Ableben entgegen.

Vorbei ist es mit den Freuden, die uns dieses Refugium Jahr für Jahr geschenkt hat. Anders gesagt:

An dieser Stelle wurden unter Kostenaufwand
Darbringungen der Natur vernichtet und stellt stattdessen
ein trostloses Symbolbild für ein Alterswohnheim dar.

Hoffnung

Ab dem kommenden Jahr werden das Gemeindepräsidium samt Gemeinderat und GPK neu besetzt. Damit sollten die Zeiten mit dem überheblichen Motto: «Es sind ja alle zufrieden und wem es nicht passt, der kann ja gehen» vorbei sein:

Unsere Artikelserie «Wie man in Gams alt zu werden hat» verstehen wir als Anregung, neue Kapitel zum besseren Leben älterer Menschen in Gams aufzuschlagen.

Besten Dank und einen guten Start.

Freundliche Grüsse

*

 

5. Juli 2023

Wie man in Gams alt zu werden hat

Diese Artikelreihe beleuchtet das unbefriedigende Alterskonzept, die düsteren Zukunftsaussichten und die sich daraus ergebende wenig einladende Atmosphäre  im Alterswohnheim Möösli. Anschliessend werden im Austausch mit Betroffenen Lösungsansätze besprochen.

Im ersten Abschnitt wird die Bedürfnisse negierende Abstimmungspolitik der Gamser Behörden im Vorfeld der Altbausanierung kritisch hinterfragt.

Der zweite Abschnitt zeigt die Verhinderung der Selbstbestimmung und damit die Unachtsamkeit gegenüber der Würde älterer Menschen.

Im dritten Abschnitt sind Alterswohnheime in Verbindung mit Alterswohnungen das Thema. Darüber hinaus werden innovative Alterswohnmöglichkeiten unter Einbezug gemeinschaftlicher Beschäftigung aufgezeigt.

Älteren Menschen in unserem Dorf soll Hilfestellung geboten werden, um ihr Leben in Selbstbestimmung und Würde zu gestalten.

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Inhaltsverzeichnis

Erstes Kapitel: Engstirnigkeit führt im Alter zur Zweiklassengesellschaft

Zweites Kapitel: «Wir haben kein Geld!»

Drittes Kapitel: Mangelnde Sozialkompetenzen im Rathaus

Viertes Kapitel: Die fatalen Folgen fehlender Meinungsvielfalt

Fünftes Kapitel: Warum sind in Gams Alterswohnungen nicht realisierbar?

Sechstes Kapitel: Die düstere Zukunft im Gamser Alterswohnheim

Siebtes Kapitel: «Es sind ja alle zufrieden und wem es nicht passt, der kann ja gehen»

Achtes Kapitel: Wie sieht Selbstbestimmung für ältere Menschen aus?

Neuntes Kapitel: Vorschläge für den renovierten Alterswohnheim-Trakt

Zehntes Kapitel: Fehlleistungen, Versäumnisse und Vertuschungen am Alterszentrum

Elftes Kapitel: Interessengemeinschaft für sozialkompetentes Alterswohnen

Erstes Kapitel

Engstirnigkeit führt im Alter in die Zweiklassengesellschaft

Die Gamser Behörden haben unter der Federführung von Gemeinderatsschreiber Markus Lenherr das Bild von den gebrechlichen alten Leuten kreiert.

Anlass für diese nur für eine Minderheit zutreffende Betrachtungsweise war die bevorstehende Volksabstimmung über die Renovation des 150 Jahre alten Bürgerheims. Diese engstirnige und veraltete Anschauung hat die Errichtung einer Zweiklassengesellschaft im Altersheim gefördert.

Fatale Folge:

Ein neues zeitgemässes Alterswohnheim mit eingegliederten Alterswohnungen wurde nicht gebaut.

Stattdessen wird ein Altbau mit kleinen Zimmern und kleinen Fenstern für drei Millionen renoviert. Wie oft haben Architekten vor solchen Renovationen gewarnt, weil trotz hohem finanziellem Aufwand die unzeitgemässe Struktur erhalten bleibt. Es ist zwar neu, aber ohne genügend Licht und Raum stellt sich kein Wohlgefallen ein.


«Zellen» zweiter und dritter Klasse
Alterswohnheim Möösli

Geholfen haben auch Leserbriefe von der Präsidentin der Kommission 70Plus, Christa Knupp und Markus Hardegger, welche die düsteren Zimmerchen mit den kleinen Fenstern als «heimelig» lobten. Wir haben jedenfalls Zweifel, dass sie selber es lieber «heimelig» haben werden, wenn sie dereinst die Wahl haben ein Zimmer im moderneren Anbau mit den gossen südseitigen Fenstern und der tollen Aussicht zu bekommen.


Vor über zwanzig Jahren
wurde dieser ansprechende Anbau erstellt

*

Zweites Kapitel
"Wir haben kein Geld"

Der Gemeinderat hat im Vorfeld der Abstimmung einen Workshop organisiert, um den Kreis älterer Personen mit einzubeziehen. Im Nachhinein stellte sich diese Übung als nicht ernst gemeinte und eher scheinheilige Geste heraus.

Vom Schattenregenten war offensichtlich von Anfang an entschieden worden, dass ein Neubau nicht in Frage kommt. Seine mehrfache Begründung: «Wir haben kein Geld – wir haben kein Geld» war im Lokalblatt zu lesen.

Statt diesen angeblichen Geldmangel von Beginn weg offenzulegen, veranstaltet man einen Workshop auch zur Frage eines Neubaus. Alles sieht nach einer Alibiübung aus, weil eine Mitsprache zur Farce wird, wenn das diskutierte Werk ohnehin nicht finanziert werden kann.

Mit dieser unehrlichen Zermürbungstaktik haben die Behörden den interessierten Personenkreis nicht allein an der Nase herumgeführt, sondern sie auch noch der Entwicklung von sinnvollen Alternativen beraubt.

Eine fatale Abstimmungstaktik mit einem Bumerangeffekt für die Gamser Bevölkerung, welcher nun auf verschiedenen Ebenen kalt zurückschlägt.

Dazu gehören:

  • Die niedrige Wohnqualität wirkt für viele Interessenten am Alterswohnheim Möösli abstossend.
  • Die aus diesen Umständen entstandene permanente Unterbelegung
    generiert übermässige Kosten auf den Schultern der Steuerzahler.
  • Für das Personal sind allein schon die baulichen Gegebenheiten wenig einladend, um hier eine Stelle anzunehmen.

Wie die Behörden den älteren Menschen nahezu befehlen, in welcherWohnqualität und Selbstbestimmung sie ihren Lebensabend zu verbringen haben, ergibt ein eher unbefriedigendes Zukunftsbild.

*

Drittes Kapitel

Mangelnde Sozialkompetenzen im Rathaus

Die Befürworter der Renovation haben es sicherlich gut gemeint. Bei allem Verständnis für den demokratischen für die Renovationsvariante bleiben wichtige Fragen offen:

Wie sollen die nachvollziehbaren privaten Bedürfnisse der zahlreichen Verlierer dieser Abstimmung
jetzt noch gebührend berücksichtigt werden?

Demokratie bedeutet auch einen vertretbaren Minderheitenschutz. Die Behörden haben in ihrer einseitigen Mehrheitsbetrachtung die Selbstbestimmung vieler älterer Menschen zu wenig ernst genommen. Das führt für zur tragischen Konsequenz, dass viele sich im Alter eine wohnlichere Situation ausserhalb des Dorfes suchen werden. Das betrifft alle Gamser, selbst die zahlreichen Enkelkinder.

Die permanente Unterbelegung ist weitere Folge der schwachen planerischen Sozialkompetenz, weil viel zu wenig auf die Bedürfnisse älterer Menschen eingegangen wurde. Aus dieser Schwäche folgt wenig Erfreuliches für das Gemüt und erst noch teuren Leerstandskosten.

 

Um das eigene Verschulden an der unbefriedigenden Wohnsituation im Renovationstrakt und den damit verbundenen Leerständen zu verschleiern, schiebt die Verwaltung ausgerechnet einen Tag vor Heiligabend den Grund dafür pietätlos auf die Heimbewohner ab. Mit ihrer Übersterblichkeit hätten sie die sinkende Heimbelegung verursacht. Zitat: «Dadurch wurden nicht nur Plätze frei, sondern es verstarben auch ältere Personen, die bereits mit dem Gedanken eines Eintritts ins Alterswohnheim geliebäugelt haben.» (Zu lesen als Weihnachtsbotschaft der Behörden an die Bevölkerung im W&O.) Mit dieser unanständigen Verschleierung verschlechtert sich der Ruf noch mehr:

Wer will schon in ein Alterswohnheim
mit Übersterblichkeit?

 

Dass kurz nach Renovationsvollendung die Fassadenfarbe teilweise herunterbröckelt ist als symbolischer Akt des Schicksals zu werten.

Zum schlechten Ansehen des Hauses kommen die Einsamkeit der Heimbewohner in den leeren Gängen sowie der Unmut der Pflegefachkräfte hinzu. Die ehemalige Pflegedienstleiterin beklagt sich laut Leserbrief, dass die Angestellten vom Heimleiter nur zu Einzelgesprächen vorgeladen, statt einvernehmliche lösungsorientierte Gruppengespräche zu ermöglichen.

Dass dem Personal die Mitglieder der Heimkommission persönlich nicht bekannt sind, zeigt wenig Engagement und Verantwortungsbewussten für die Sache.

*

Viertes Kapitel
Die fatalen Folgen fehlender Meinungsvielfalt

Um das Behördenversagen im Alterswohnheim zu erklären muss der Frage nachgegangen werden, warum sind die sozialen Kompetenzen im Rathaus wenig entwickelt geblieben?

Zur Beantwortung dieser Frage ist erst einmal festzustellen, dass sich Gams jahrzehntelang in einer wehrhaften Minderheitssituation befunden hat. Im Gegensatz zu den umliegenden Gemeinden hat Gams weder namhafte Industrialisierung noch Zuwanderung erfahren. Vielmehr ist sie ländlich konservativ und katholisch verblieben.

In diesem Sinne hat eine eingeschworene Gemeinschaft sich gegen äussere Einflüsse abgeschottet. Deshalb hat sich wenig Meinungsvielfalt gebildet, was sich auch darin zeigt, dass sich lange Zeit nur die CVP etablieren konnte. Dazu kam die Schützenhilfe des ebenfalls von der CVP geprägten Kantons, der trotz tiefem Steueraufkommen in Gams eine rege Investitionstätigkeit in die Infrastruktur ermöglichte.

Diese komfortable Lage hat das Interesse an sozialen Fragen wenig gefördert. Günstiger Wohnraum oder gar genossenschaftliche Wohnstrukturen sind noch immer nicht Ziele der Gamser Behörden. Es erstaunt deshalb nicht, dass nur gerade einige wenige Alterswohnungen trotz grosser Nachfrage zur Verfügung stehen.

Das Grabser Erfolgsmodell mit Alterswohnungen

In Grabs hat eine private Genossenschaft vor rund 25 Jahren ein Haus mit Alterswohnungen erbaut. Diese Anlage ist dem Areal des Alterswohnheims Stütlihus angegliedert. Dort kann bei Bedarf ein flexibler Serviceanteil bezogen werden.

Alterswohnungen Grabs

Diese Alterswohnungen sind finanziell selbsttragend und die Genossenschaftsanteile werden seit Jahren mit 3% verzinst. Die Nachfrage ist derart hoch, dass eine Warteliste besteht. Bei jedem Mieterwechsel werden die Wohnungen frisch gestrichen und die Küchen werden nach 25 Jahren eine um die andere erneuert.

Die Genossenschaft hat inzwischen ein zweites Gebäude mit Alterswohnungen erstellt und über ein drittes sind die Beratungen im Gange.

Auch Wildhaus/Alt St. Johann hat die Zeichen der Zeit erkannt

Eine Projektskizze für Alterswohnungen sowie für ein Alters- und Pflegeheim ist bereits veröffentlicht.

Noch in diesem Herbst sollen die Pläne
öffentlich aufgelegt werden.

 Alterswohnungen in Gams?

Südöstlich des Alterswohnheims Möösli besitzt die Gemeinde mehr als genügend Baulandreserven um eine Anlage mit Alterswohnungen zu realisieren.

F3Baulandreserven der Gemeinde

F4Bauland für Alterswohnungen mit direktem Anschluss an das
Alterswohnheim Möösli an bester Lage ist vorhanden

Auf Heimatboden in schönster Umgebung könnte der Traum von einem selbstbestimmten Leben in Würde im Alter in Erfüllung gehen.

Im Gamser Rathaus werden solche Meinungen unverständlicher Weise übergangen

*

Fünftes Kapitel
Warum sind in Gams Alterswohnungen nicht realisierbar?

 

Das Trottoir auf der falschen Strassenseite weist die Benützer
nach Grabs statt in den Gamser Dorfkern

Auch wenn diese Fehlplanung im Kleinen verschmerzbar ist, lässt sie befürchten wie die grossen Planungen im Dorfkern und im Alterszentrum ablaufen könnten.

Statt missliches Gamser Behördendiktat von Oben herab sind in Grabs die Gemeinde und Genossenschaft Alterswohnungen formell getrennt. Wegen der erkannten grossen Nachfrage und Rendite sind die Grabser Behörden den Alterswohnungen gegenüber positiv eingestellt. Dies auch weil die einheimischen Handwerker Genossenschafter werden mussten. Zusätzlich ist die Bevölkerung zur Zeichnung von Genossenschaftsanteilen aufgerufen worden.

Grabs zeigt den Erfolg eines von unten angestossenem Projekt

Durchaus besteht in Gams Meinungsvielfalt, wenn es um die Befindlichkeit älterer Menschen geht. Aber:

 Im Rathaus fehlt ein Spiegel, der das Beamtenverhalten reflektiert

Herrschende Meinungsvielfalt ist nutzlos, wenn zuständige Behörden diese nicht einmal erforschen und analysieren. Auf eine seriöse, fachkompetente und gewissenhafte Aufarbeitung wird verzichtet. Allenfalls hätte so der Schaden wegen fehlender Auslastung im Alterswohnheim zumindest auf ein vertretbares Ausmass verkleinert werden können.

Wenn überhaupt Gutachten eingeholt werden, dann nur von bestellten «Fachexperten» deren Ergebnisse mit der vorgefassten Meinung der Behörden konform sind. So geschehen bei der Planung der Alterszellen im Altbau. Dass sich ausgerechnet Christa Knupp als Präsidentin 70Plus und der damalige Heimleiter gegen einen Neubau ausgesprochen haben ist ein weiterer Beweis für die einseitige Politik im Gamser Rathaus. Gerade diese beiden Personen hätten zwingend die zahlreichen Argumente für einen Neubau in eine sachliche Diskussion einbringen müssen.

Die vielfältigen Begründungen für einen Neubau sind allesamt mit dem Argument der angeblich fehlenden finanziellen Mittel abgewürgt worden. Jedenfalls fehlt noch immer eine seriöse Abklärung, ob die Mittel für einen Neu hätten beschafft werden können. Stattdessen wurde das Abenteuer einer Renovation eingegangen, ohne den Charakter des im Jahre 1835 als Armenhaus konzipierten Gebäudes an heutige Bedürfnisse anzupassen. Die so entstandene mangelnde Auslastung wundert deshalb nicht.

Von einer Aufarbeitung sind wir weit entfernt. Meinungsmacher wie zum Beispiel die Behörden und Markus Hardegger als Leserbrieschreiber führen ein strukturelles Defizit zur Begründung an, negieren aber gleichzeitig, dass gerade sie dieses mit dem Ratschlag ein «Armenhaus» zu renovieren verursacht haben.

Nun ist Schaden da, und es gibt kaum Anzeichen der Aufarbeitung, sondern vielmehr hilflose Vertuschung.

Die anderen sind schuld

Leider gilt auch hier die Volksweisheit:

Alle Menschen sind klug
nur die einen vorher
und die andern nachher

Es ist an der Zeit, zum Beispiel mit Mischformen wie flexiblen Serviceleistungen, eine zeitgemässe Alterswohnpolitik zu ermöglichen.

Eine bedürfnisgerechte Alterspolitik beinhaltet weit mehr
als sich Gedanken über ein Gebäude zu machen.

*

Sechstes Kapitel
Die düstere Zukunft im Gamser Alterswohnheim

Die Gemeindebehörden, allen voran Gemeinderatsschreiber Markus Lenherr, versuchen vergeblich von ihrer groben sozialen und finanziellen Fehlplanung abzulenken. So wurden nicht nur drei Millionen Renovierungskosten zu einem rechten Teil in den Sand gesetzt, sondern auch die laufenden Kosten belasten unnötiger Weise die Gemeindefinanzen.

Administration, Infrastruktur und andere Fixkosten müssen auch bei geringer Auslastung nahezu voll bezahlt werden. Die Einkünfte aus der dauerhaften Unterbelegung decken Kosten nicht und der Steuerzahler muss für das Defizit aufkommen. Selbst eine Tariferhöhung und mutig höher prognostizierte Auslastung führen zu einem offiziell budgetierten Aufwandüberschuss von Fr. 230'000.-

Statt einer Kursänderung in Richtung bedarfsgerechter Wohnformen
beschränken sich die Behörden auf vage Prognosen.

Folge dieser Weigerung sich dem Bedarf anzupassen, dürften nicht nur weitere Verluste sondern die Abwanderung, insbesondere solventer älterer Gamser sein. Diese düsteren Zukunftsaussichten müssen aktiv mit transparenter Information angegangen werden. Es ist an der Zeit über ein flexibel ausgestaltest Alterszentrum nachzudenken.

Die fünf Alterswohnungen

Wieso nehmen sich die Behörden kein weiterführendes Beispiel an den bestehenden Alterswohnungen? Die Bewohner haben ein gutes Auskommen miteinander und unterstützen sich gegenseitig. Diese Wohnungen sind gefragt und darum besteht eine Warteliste.

Die andauernde Ausrede der Gamser Behörden es fehle am Geld, können wir schon auf Grund des erfolgten Ausbaus der Sozialwerke nicht nachvollziehen. Insbesondere seit dem Pensionskassen Obligatorium verfügt die ältere Generation über vergleichsweise bedeutende Mittel.

Wie das Beispiel in anderen Gemeinden zeigt, sind viele ältere Leute fähig und willens einen deutlichen Eigenbeitrag an ihre Alterswohnsituation zu leisten.

*

Siebtes Kapitel

«Es sind ja alle zufrieden und wem es nicht passt, der kann ja gehen»

Diese sarkastische Ausgrenzung ist bittere Realität für ältere Menschen, die selbstbestimmt und in Würde leben wollen. Die Beamten zementieren diese Ideologie sogar ausserhalb des Alterswohnheims mit baulichen Massnahmen.

Wiederholt wurde die neue Quartierstrasse mit dem Trottoir Ausläufer nach Grabs thematisiert. Diese Fehlplanung ist symptomatisch für eine Reihe weiterer Benachteiligungen gegenüber Menschen mit einer Behinderung.

Das Trottoir als Schikane

Dieser Gehweg ist der sicherste und kürzeste Weg für die Bewohner des Alterswohnheims ins Gamser Dorfzentrum. Unfassbar und staunend müssen wir hinnehmen, dass der Ein- und Auslenker des Gehweges in Richtung Grabs weist.

Ältere Menschen mit Rollator müssen zuerst die Ausfahrtkurve in Richtung Grabs bewältigen. Nach einer mühsamen Spitzkehre kanns endlich dem Dorfkern entgegengehen.

Hinzu kommt, dass diese Fehlplanung viele Leute insbesondere Kinder provoziert die gefährliche Abkürzung diagonal über die Fahrbahn zu begehen.

Diese Strasse mit dem Trottoir auf der falschen Seite ist leider kein Einzelfall. Schon eine einfache Quartierstrasse überfordert die Gamser Behörden und ist beispielhaft für andere sehr teure Desaster.

Wer im Dorfkern Augen für Menschen mit einer Behinderung hat, sieht Unverständliches:

Video überwachte WCs!

Ein Blick in die Damentoilette zeigt: Frau mit Rollator oder Rollstuhl ist hier chancenlos. Als die Behörden vor ein paar Jahren das Rathaus saniert haben, hat man diese Frauen vergessen.

Barrierefrei scheint hier
ein Fremdwort

Wenn man uns schon mit dem neuen Quartiersträsschen den Weg nach Grabs weist, gehen wir dort nachschauen. Gleich hinter der Post ist die vorbildliche behindertengerechte WC-Anlage.


Allein schon die Haltestangen weisen
die Kompetenz der Erbauer aus

Eine leide weitere Tatsache für Menschen mit einer Behinderung stellen die Parkplätze im Gamser Dorfkern dar. Als die Behörden vor Jahren den letzten Behindertenparkplatz im Dorfkern aufhoben, haben wir dies der Behindertenorganisation Procap mitgeteilt und dieses Schreiben veröffentlicht. Danach wurde wieder ein Parkplatz «ausgesondert».

Dass Menschen mit einer Behinderung
den weitesten Weg zu Volg/Post haben,
und gar noch eine viel befahrene Strasse
ohne direkten Fussgängerstreifen überqueren müssen,
ist eine weitere Fehlleistung der Gamser Behörden

Würden Volg und Behörden behinderten Meschen
mit Respekt begegnen, hätte man für sie
längst dieses Parkfeld reserviert

Mit der Gedankenlosigkeit der Behörden gegenüber Menschen mit einer Gehbehinderung werden sie auch bei der Mattenbrücke über den Dorfbach bitter konfrontiert. Leider nicht nur sie: Alle, insbesondere Mütter mit Kinderwagen, Radfahrer, Schulkinder und Spaziergänger werden auf die Mitte der Fahrbahn im Kreuzungsbereich gezwungen.

Das Trottoir endet an der unübersichtlichsten
Stelle der Kreuzung

Diese Barrieren-Rampe ist nicht nur
für Rollator-Fussgänger eine
demütigende Überforderung.

 Glauben die Behörden allen Ernstes
diese Rampe diene der Verkehrssicherheit,
wenn damit gerade die schutzbedürftigen Menschen
mitten auf die Kreuzung gezwungen werden?

 

Dies ist der kürzeste und «sicherste» Weg vom Alterswohnheim
in die Hausarztpraxis Unterfelsbach 18

 

Vorschlag:

Ein Baggerfahrer räumt das Kopfsteinpflaster weg und asphaltiert diese Stelle barrierefrei. Der Strassenmarkierer zeichnet danach den neuen Gehweg und zur Verkehrssicherheit wird ein abnehmbarer Pfosten montiert.

An der Giessenstrasse im Dorf Haag lassen sich aktuell
solche vorbildliche Gehwegsanierungen mitverfolgen

Die eben dargelegten Beispiele sind exemplarisch und zeigen deutlich wie Menschen mit einer Gehbehinderung in Gams benachteiligt werden.
Gibt es niemand der den Beamten über die Schultern schaut?

Auch die Bewohner des Alterswohnheims werden im Dorfkern ausgegrenzt statt integriert. Im Rathaus fehlt die Einsicht für die Bedürfnisse dieser Menschen, wenn sie im Dorf ihre Besorgungen tätigen.

Barrierefreie Dorfinfrastruktur ist für eine gute Alterswohnheimqualität unerlässlich

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Achtes Kapitel

Wie sieht Selbstbestimmung für ältere Menschen aus?

Leider gilt im Rathaus noch immer die Beamtenvorstellung: «alte Menschen sind gebrechlich und weinig urteilsfähig». Dieses üble Leitmotiv bringt bauliche Zustände hervor, welche räumlich und sozial die Selbstbestimmung und das eheliche Zusammenleben stark einschränken.

Dieses engstirnige Beamtendenkmuster grenzt vor allem dank Sozialleistungen gut abgesicherte ältere Meschen aus, welche Jahrzehnte oder gar ein Leben lang unser Dorf als Heimat empfunden haben. Die Bedürfnisse dieser Personen nicht ernst zu nehmen, hat fatale Folgen für das soziale Dorfleben und das Steueraufkommen.

Wenn die körperliche Leistungsfähigkeit abnimmt, tauschen viele ältere Menschen ihr Einfamilienhaus mit einer Wohnung in einem Mehrfamilienhaus. Das Leben wird dadurch wesentlich erleichtert, weil viel Arbeit im Garten, bei der Reinigung und Verwaltung wegfällt. Ein Lift führt von der Tiefgarage in die eigene rollstuhlgängige Wohnung.

Wer für eine einfach strukturierte Grundversorgung im Krankheitsfalle vorsorgen möchte, muss sich nach einer Alterswohnungen zusammengebaut mit einem Alterswohnheim umsehen. Sollte es beispielsweise zu einer Gelenksoperation kommen, wird die Heimleitung Grundbedürfnisse wie Mahlzeiten, Pflegedienstleistungen, Wäschedienst und Raumpflege usw vom Heim bis zur Genesung unkompliziert abdecken.

Ist man nach überstandener Beeinträchtigung wieder fit, können die Haushaltsarbeiten wieder selbst getätigt werden. Das macht und erhöht die Lebensqualität.

Muss ein Ehepartner krankheitsbedingt ins Heim wechseln, kann der verbleibende Partner in der Wohnung bleiben. Mit wenigen Schritten ist ein Besuch des geliebten Menschen im Patientenzimmer möglich. Auch umgekehrt können mit der Hilfe eines Rollstuhls feierliche Anlässe zusammen mit der Familie in der eigenen Wohnung genossen werden.

Diese Optionen haben selbst bei guter Gesundheit etwas Beruhigendes.

Als Beispiel diene der Wegzug des Ehepaars Haab. Frau Haab litt an einer zunehmenden Sehschwäche.

Das ehemalige Haus der Familie Haab
in Gams

Die Krankheit von Frau Haab bedeutete eine grosse Herausforderung. Herr Dr. Haab fand nur in Azmoos eine ihrem Standard angemessene Alterswohnsituation, obwohl sie in Gams stark verwurzelt waren. Sie bezogen eine Wohnung direkt beim Heim, aus dem sie bei Bedarf Mahlzeiten, Pflegedienstleistungen, Wäschedienst und Raumpflege in Anspruch nehmen konnten.

Alterswohnungen Azmoos

Nachdem Frau Haab verstorben war, bezog Dr. Herr Haab ein Zimmer im zusammengebauten Alterswohnheim.

Alterswohnheim Azmoos

In Azmoos haben wir ein Ehepaar um die neunzig Jahre angetroffen und ihnen Fragen zu ihrer Motivation für den Umzug in ihre Alterswohnung gestellt:

«Man muss es selber wollen»,

war die erste Antwort.

«Es ist für uns eine grosse Erleichterung,
unseren Kindern nicht zur Last zu fallen.»

Zum flexiblen Service aus dem Alterswohnheim meinten sie:

«Oh, das funktioniert wunderbar.
In unserem Alter kann zu jeder Zeit eine körperliche Schwäche auftreten.
Da gibt es dieses Hilfsangebot. Auch wenn man dafür im Gebrauchsfall bezahlen muss, gibt es uns Sicherheit und das Gefühl geborgen zu sein.»

Schliesslich sagt die Frau:

«Wir hätten auch in den Alterswohnungen der Ortsgemeinde gleich hinterhalb eine günstigere zweieinhalb Zimmer Wohnung nehmen können.
Da aber mein Mann als Lokal-Historiker noch immer Artikel schreibt, haben wir uns dreieinhalb Zimmer geleistet. So hat er genug Platz
für seine Computer und um seine historischen Dokumente auszubreiten.»

Das ältere Ehepaar strahlt Selbstbestimmung und Würde und die sich daraus ergebende Zufriedenheit aus.

In Gams existiert für die Bedürfnisse dieses Personenkreises bei den Behörden kein ernstzunehmendes sozialpolitisches Verständnis. Noch schlimmer, sie werden ganz einfach nicht wahrgenommen. Im Gamser Rathaus sind Alterswohnungen eingebunden in die Struktur des Alterswohnheims Möösli leider undenkbar. Darum kann man sich auch keinen Kulturkreis älterer Menschen vorstellen, welche trotz altersbedingter Einschränkungen durchaus in der Lage sind, untereinander einen solidarischen Lebensstil in hoher sozialer Eigenverantwortung zu pflegen.

Im Azmooser Dorfzentrum werden diese Werte gelebt.

Warum werden Gams keine Einrichtungen geschaffen, die sozialen Lebensstil in Eigenverantwortung möglich machen?

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Neuntes Kapitel

Vorschläge für den renovierten Alterswohnheim-Trakt

Zu Hoffnung Anlass gibt das Internetportal der Kantonalbanken «newhome». Nebst professioneller Beratung zur Finanzierung von altersgerechten Immobilien eröffnen sie auch neue Perspektiven, unter anderem eine Alters WG, Zitat:

«Eine Wohngemeinschaft ist nicht nur für Studenten sinnvoll.»

Leute im Alter 65+ oder 70+ leben oft in einer zu gross gewordenen Immobilie und sehnen
sich nach mehr Kontakten. Bei vielen kommt im Alter der Wunsch auf, ein neues Kapitel aufzuschlagen. Da scheint die Idee einer Senioren-WG gar nicht abwegig. So könnte man der Einsamkeit vorbeugen, und auf gegenseitige Unterstützung zählen.

Einfach wird es nicht: ältere Menschen haben meist individuelle Ansprüche und eigene Vorstellungen. Um die Bedürfnisse aller Beteiligten zu erfüllen, sind gute Rahmenbedingungen, viel Empathie und Offenheit gegenüber Veränderungen nötig.

Ein Beispiel: Die Biohof WG für Ältere

Auch Arte begründet in einem Dokumentarfilm die Bauernhof WG als ein sinnvolles Miteinander im Alter. In Norwegen wurden über das ganze Land Bauernhöfe in Alters WGs umgestaltet. Diese Gutsbetriebe waren für die professionelle Landwirtschaft zu klein und zu wenig rentabel geworden.

In Deutschland, Österreich und der Schweiz hat man begonnen, das Norwegische Modell zu übernehmen. Auf diesen Bauernhöfen werden die Tätigkeiten den Bedürfnissen und Möglichkeiten älterer Menschen angepasst. Das dient einer sinnvollen Landschaftspflege und erst recht der Gesundheit der Bewohner.

Arte dokumentiert eindrücklich eine Alters WG in Deutschland in die ein Mann mit Rollator aufgenommen wird. Seit dem Tod seiner Frau fand er nicht mehr die Energie, um sein Leben in neue Bahnen zu lenken und deshalb vereinsamte er in seinem Einfamilienhaus.

In kleinen Schritten integriert er sich in der Gemeinschaft der WG. In der Küche wird zusammengearbeitet, der Kräuter- und Gemüsegarten wird gemeinsam bewirtschaftet und in der bescheidenen Tierhaltung gibt es für jeden etwas zu tun. Hühner müssen gefüttert und Eier in die Küche gebracht werden. In den Trog des Hofschweins kommen die Küchenabfälle und dabei erhält es zusätzlich einige Streicheleinheiten mit der Handbürste.

Der Mann mit dem Rollator lebt sich gut in die WG ein. Täglich führt er im Team eines der Alpakas an der Leine auf die Weide. Die wohltuenden Umstände in der WG geben ihm neue Kraft und Sicherheit, sodass er am Ende des Films sein Alpaka ohne Rollator führen kann.

Die Bauernhof WG als Teil des Alterswohnheimes Möösli?

Ältere Menschen erinnern sich an die Zeit, in der das Bürgerheim (heute Alterswohnheim) wie an vielen andern Orten noch als Bauerngut bewirtschaftet wurde. Die Heimbewohner halfen ihren Möglichkeiten entsprechend im Haus oder in der Landwirtschaft mit.

Die Scheune beim Alterswohnheim

Das Leben im Bürgerheim gestaltete sich damals ähnlich wie in den aufkommenden Bauernhof WGs unserer Zeit.

Gemeinsamkeit statt Einsamkeit

Wenn die WG-Bewohner regelmässig im Freien, im Stall und in der Küche zusammenarbeiten, relativiert das die kritisierte Wohnqualität in den Zimmern des Altbautraktes. Es macht einen grossen Unterschied, ob ein Heimbewohner die meiste Zeit in diesen Zimmern verbringt oder ob sich der WG-Bewohner nach den Gemeinsamkeiten dahin zurückzieht.

Der soziale Austausch untereinander ist geprägt von einfachen täglichen Arbeiten. Beispielsweise: «In ein paar Tagen sind die Erdbeeren reif. Wer kann bei der Ernte helfen und hat jemand eine Idee, wie wir sie verwenden können?» Diese Kommunikation ist unabhängig vom früheren Berufsleben und beteiligt alle WG-Bewohner.

Dass Tiere ein hervorragendes Mittel gegen Einsamkeit sind, ist allgemein bekannt. Was liegt da näher als eine Bauernhof-WG mit angepasster Tierhaltung?

An einem solch munteren Pärchen
haben alle Freude

Mit dieser Tierhaltung kann ein weiterer strittiger Punkt beigelegt werden. Im Möösli riecht es an gezählten 90 Tagen im Jahr nach Jauche und Mist obwohl es in der Nähe keinen bewirtschafteten Bauernhof hat. Wenn um das Alterswohnheim eine Alpaka-Weide angelegt wird und man den hinteren Teil einem Schafzüchter zur Verfügung stellt, muss auf diesen Wiesen keine störende Jauche mehr ausgetragen werden. Das ist eine grosse Erleichterung für Heimbewohner, Personal sowie für das gesamte Möösliquartier.

*

Zehntes Kapitel

Fehlleistungen, Versäumnisse und Vertuschungen am Alterszentrum

Diese Artikelreihe hat im Einzelnen beschrieben, wie die fatalen Folgen fehlender Meinungsvielfalt im Rathaus und die mangelnden Sozialkompetenzen der Gamser Behörden zu erklären sind. Eine der Folgen dieser Engstirnigkeit ist die Errichtung einer Zweiklassengesellschaft im Alterswohnheim Möösli.

Die Versäumnisse am Alterszentrum werden weiterhin vertuscht statt aufgearbeitet. Somit stehen den älter werdenden Menschen bei einem Umzug ins Alterswohnheim unnötige Beschränkungen in Selbstbestimmung und Würde bevor.

Niemand übernimmt die Verantwortung für die demütigende Situation. Vielmehr müssen sich die Heimbewohner die Ausreden der Behörden gefallen lassen. Allen voran wollen der Gemeinderatsschreiber Markus Lenherr und die Präsidentin von 70-plus die unbefriedigende Zweiklassengesellschaft erhalten und rechtfertigen.


Ausreden und Vertuschung kennzeichnen
Drückeberger …

Statt die Wohnbedürfnisse älterer Dorfbewohner angemessen zu respektieren, wirft man im Rathaus das Geld lieber für millionenschwere und unnötige Umvitalisierungen zum Fenster hinaus. Intakte Ökosysteme sollen abgebaggert und schützenswerte Trockenmauern abgerissen werden. Für die angrenzenden Wohnquartiere ist bei dieser unnötigen Mittelverschwendung zu befürchten, dass dabei Mücken- und Zerkarien Plagen geschaffen werden. Obendrein dürften nachtaktive «Erholungssuchende» mit ihrem lauten Festgebaren die Laune der Quartierbewohner vollends vergällen.

Um der Bevölkerung diese unnötigen Ausgaben schmackhaft zu machen werben die kleinkarierten Gamser Behörden mit klotzigen Sprüchen wie:

«Je breiter der Bach, desto dicker der Batzen».
oder sinngemäss
Die Kässeli von Bund und Kanton sind gefüllt, greifen wir zu solange es noch hat

Offenbar geht es im Gamser Rathaus weniger um Naturschutz als vielmehr um Eigenwerbung als besonders erfolgreiche Subventionsjäger.

Geht es jedoch um die Wohnqualität älterer Menschen, dann hat der Rathaustenor im Lokalblatt unter dem Taktstock des Schattendirigenten seinen Auftritt:

«Wir haben kein Geld, wir haben kein Geld»

Im Cholplatzquartier werden Froschquäken, Insektenplage, modriger Immissionsgeruch und Nachtlärm in Kauf genommen und dies erst noch für viel Geld. Gleichzeitig auch noch die Würde älter werdenden Menschen zu berücksichtigen, scheint die Beamten zu überfordern.

Das Alterswohnheim Möösli bietet Baugrund in bester Lage für Alterswohnungen mit flexiblem Service, bei denen auf alle Bevölkerungsschichten Rücksicht genommen werden kann. Voraussetzung dafür ist ein Schlussstrich unter die Armenhaus Politik der Gamser Beamten. Insbesondere die vermögenden und gutverdienenden Rentner*innen leisten ein hohes Steueraufkommen zum Wohle der Gemeindekasse. Wer auch nur mittelfristig rechnet, wird alles daransetzen, ihnen bis ins hohe Alter angemessene Wohnqualität vor Ort zu bieten.

Aber eben, der unbelehrbare Gemeinderatsschreiber rechnet lieber zu Lasten fremder Kassen und wiederholt dauernd die eigene sei leer. Sein zu enger Sozialhorizont führt zu etlichen, Schäden anrichtenden Inkompetenzen und leider ist keine Besserung in Sicht. Für die Jahre bis zu seiner Pensionierung ergeben sich wegen seines engen Sozialhorizontes für viele ältere Menschen im Dorf kaum Perspektiven, wenn sie in Selbstbestimmung und Würde leben wollen.

*

Elftes Kapitel

Interessengemeinschaft für sozialkompetentes Alterswohnen

Ausserhalb von Gams existieren Alterswohnheime und Alterswohnungen mit erfolgreichen Betriebs- und Finanzierungskonzepten. So werden die Wohnbedürfnisse des selbstbestimmten Alters berücksichtigen. Unser Vorschlag ist, dass Menschen in Gams sich zu einer «IG Alterswohnsituation» zusammentun, diese Wohnheime besuchen und deren Betriebs- und Finanzierungskonzepte eingehend besprechen.

Eine Orientierungshilfe bietet das ETH-Wohnforum, das auf Grund eines dreijährigen Forschungsprojektes zukunftsweisende Wohnformen für älter werdende Menschen aufzeigt. Teile dieses Projektes sind im Beobachter vom 31. März 2023 veröffentlicht. In dieser Extraausgabe mit Schwerpunkt «Wohnen im Alter» ist ein Artikel mit dem Titel:

Daheimbleiben oder umziehen?

«Viele Ältere stehen irgendwann vor der Frage:
Kann ich zu Hause alt werden, oder muss ich mich
um einen Platz im Alterszentrum bemühen?
Es lohnt sich dieses Thema früh anzugehen.»

 

Der Gemeinde Gams wird ein grosser Dienst erwiesen, wenn diese Gespräche nicht nur intern genutzt, sondern protokolliert in einen abschliessenden Bericht fliessen. Da die Bedürfnisse und Wünsche sehr unterschiedlich sind, sollte jede Person darin ihre Meinung zum Ausdruck bringen, damit ein möglichst facettenreiches Bild des Wohnbedarfs im Alter entsteht. In Gams machen sich viele Leute um ihre Wohnsituation zurecht Sorgen.

Wir fordern deshalb zu gemeinschaftlichem Handeln im Sinne
einer neuen Wohnkultur im Alter auf.

So haben auch in unserem Dorf Selbstbestimmung, angemessener Wohnstandard und somit ein Älterwerden in Würde eine echte Chance.

Bis in Gams altersgerechtes Wohnen umgesetzt wird, werden leider wohl etliche Menschen auswärts in eine geeignetere Alterswohnsituation ziehen. Dafür müssen Kinder und Enkelkinder zurückgelassen werden und häufig dürfte sich Heimweh zu liebgewordenen Menschen und Örtlichkeiten im Dorf die Befindlichkeit trüben. Das ist ein hoher Preis um das Miteinander bis ins hohe Alter bestmöglich und in Liebe pflegen zu können.

Unsere Redaktion freut sich über Euere Rückmeldungen und bringen die Hoffnung zum Ausdruck, dass davon ein weiteres Kapitel in dieser Artikelreihe geschrieben wird.

***

Das Büsi wagt sich wieder auf die Katzenleiter

Auf Grund der Vorkommnisse in der nachstehenden Reportage hat die alleinstehende Rentnerin handeln müssen. Nachdem Beschwerden bei der Wohnungseigentümerin und bei der Verwaltung erfolglos geblieben sind, hat sie einen Anwalt konsultiert. Dieser sandte dem Verwalter einen Brief mit der Aufforderung dem mechanischen Nachstellen der Katzen unverzüglich ein Ende zu setzen ansonsten er strafrechtliche Schritte wegen möglicher Tierquälerei prüfen werde.

Erst jetzt reagierten die Verwaltung und der Katzenfeind, der zugleich Hauswart ist:

Er entfernte noch am selben Tag den Apparat.


Von Einsicht war leider nicht die Rede. Er schrieb umgehend zurück, dass er sich seinerseits einen Anwalt nehmen werde. Bezeichnenderweise hat sich dieser bis heute nicht gemeldet.

Auf telefonische Anfrage teilt Gardena Schweiz mit, dass sie keine Geräte mit derart kräftiger Schreckwirkung gegen Haustiere im Sortiment habe. Fündig wurde unser Redaktionsteam als Verkaufsstelle solcher Apparate bei der Landi Werdenberg AG.

Die Mitbewohner im Mehrfamilienhaus rückten darauf zusammen und taten Kund, was dieser Hauswart sich sonst noch alles herausnahm. Darauf hin hat dieser Mann seine Stelle als Hauswart gekündigt, was die Mitbewohner erleichtert und mit Genugtuung zur Kenntnis nahmen.

Das Büsi freut sich wieder auf
seine Abenteuer im Freien

*** 

Hauskatzen mit Laserpointer attackiert
Vorsätzliche Tierquälerei?

Die alleinstehende Rentnerin umsorgt liebevoll ihre beiden Katzen und möchte ihnen Auslauf im Freien ermöglichen. Als Mieterin hat sie bei der Wohnungseigentümerin und bei der Verwaltung die Genehmigung für diese Katztreppe erhalten.

Ein Nachbar bringt ein Laserpointer ähnliches Gerät mit verletzenden Höchstfrequenztönen an. Damit zielt er auf die hochempfindlichen Augen der Katzen. Damit quält er nicht allein Tiere, offenbar scheint es ihm Befriedigung zu verschaffen, Tierfreunde zu demütigen.

Laserpointer ähnliches Gerät auf dem Geländer

Laserpointer ähnliches Gerät in unmittelbarer Nähe zur Katzentreppe

Das mit Strom betriebene Gerät erschreckt die empfindlichen Katzen, wenn der Bewegungsmelder diese im Dunklen auf Augenhöhe anpeilt.

Sozialfeindliches Gebaren tritt offen zu Tage. Die meisten Gamser Einwohner missbilligen vehement ein solches Verhalten auch abgesehen von der möglichen Strafbarkeit. Obwohl es sich um ein Offizialdelikt handelt, wird sich die Rentnerin allein zur Wehr setzen müssen.

Wir halten dafür, dass es den Gamser Behörden gut anstehen dürfte, solchem asozialen Verhalten energisch entgegenzuwirken.
  

So mögen dennoch die Gamserinnen und Gamser sich Gedanken darüber machen,
was im Kopf solcher Leute vorgeht.

***

- 8. Januar 2019 -

Gamser Impressionen zum Dreikönigstag

Ein Schneehaufen blockiert das Trottoir bis in den nächsten Tag hinein.

Dahinter steckt ist ein strukturelles Problem, welches bei der Neuasphaltierung vor einigen Jahren «übersehen» wurde.

Kinder, Gehbehinderte und wie hier zu sehen ist, Menschen die nicht sehen können müssen während anderthalb Tagen auf die Hauptstrasse ausweichen um in den Dorfkern oder in die Schule zu gelangen.

Muss diese protzige Pracht die fehlende Solidarität im Dorfkern kompensieren?

Zur Erinnerung - für die Schlangen, Kröten und Salamander haben die Behörden über das Wettibächli für Millionenbeträge Brücken gebaut.

Vielen Gamsern tun solche Bilder weh!

- 29. Dezember 2018 -

Der Gemeinderat droht  wegen meiner Internetseite mit mehreren rechtlichen Schritten per Einschreiben gegen mich.

Hier mein Antwortbrief

Andreas Lenherr
Haagerstrasse 8
CH-9473 Gams

+41 (0) 81 771 12 03
Gemeinderat Gams
Hof 1
CH-9473 Gams

Gams, den 29.12.2018

Kommentar zu meiner Internetseite www.gams-verliert-das-gesicht.ch durch den Gamser Gemeinderat

Sehr geehrte Herren Gemeinderäte

Besten Dank für das Schreiben vom 20.09.2018. Für das von mir - wenn auch in bester Absicht – verwendete Gemeindewappen entschuldige ich mich. Es war und ist mir nicht bewusst, damit den Anschein erweckt zu haben, dass es sich um eine Gemeindepublikation handelt. Um auch solche gesuchten Missverständnisse aus dem Weg zu räumen, habe ich das Gemeindewappen unkenntlich gemacht und werde es nicht mehr verwenden.

Ihre, gar mit der Androhung rechtlicher Sanktionen verbundene Kritik an der angeblichen Verwendung des Gemeindelogos, weise ich in aller Schärfe zurück. Jedem durchschnittlichen Betrachter ist auf den ersten Blick klar, dass nicht das Gemeindelogo kopiert wurde. Offenbar will der Gemeinderat freie Meinungsäusserung unterbinden.

Drittens werfen Sie mir ehrverletzende Äusserungen vor. Abgesehen davon, dass ich das eigentliche Opfer bin, weil Sie mir grundlos strafbare Handlungen vorwerfen, sei klargestellt, dass die berufliche Ehre nicht geschützt ist.

Es ist mit anderen Worten erlaubt,
jemanden als eher unfähigen Berufsmann zu bezeichnen
und genau das behaupte ich von Gemeinderatsschreiber Markus Lenherr.
Insbesondere halte ich ihn für einen der fehlgeleiteten Architekten
des äusserst familienfeindlichen Dorfkerns.

In www.gams-verliert-das-gesicht.ch -> Zämmaläba sind diese Fehlleistungen dokumentiert.

Viele Gamser stehen hinter meiner Kritik, dass der Gemeinderatsschreiber die unsozialen Verhältnisse im Dorfkern zumindest duldet. Seit Amtsantritt profitieren die Industriebetriebe von des Schreibers Haltung und die Rechnung für diese ungerechten Bevorteilungen bezahlen Schulkinder, Behinderte und Betagte. Durch die schleichende Verwahrlosung des Dorfkerns in eine lärmende Umgebung verlieren die Gamser Immobilieneigentümer ihren Standortbonus und viel Geld!

Auf den Trottoirs herrschen fahrzeugbedingte Willkürzustände und die Behinderten haben weder markierte Parkplätze noch geeignete Toiletten in unserem asozialen Dorfkern. Offenbar sind die Belange der Industrieunternehmungen mehr wert als Sicherheit und angenehmer Lebensraum. Wie viele Gamser wehre ich mich gegen die Verwandlung des wertvollen Lebensraums im Dorfkern in ein Industriegebiet. Es darf doch nicht sein, dass unter Schutz des Gemeinderates Industriebetriebe im Gamser Dorfkern das Trottoir auf über 60 Metern mit Sattelschleppern, Lastwagen, Bussen und Privatautos kreuz und quer befahren. Es kann auch nicht sein, dass Industriebetriebe jede Nacht mit Sattelschleppern und Lastwagen unter grosser Lärmbelästigung in die Wohnzone hineinfahren und beim Be- und Entladen massive Nachtruhestörungen verursachen.

Unter diesen schwer zu ertragenden Umständen erscheint mir der Vorwurf, dass sich der Gemeinderat und sein Schreiber mehr für die Belange der Industrie als für diejenigen der betroffen Bürger kümmert, mehr als gerechtfertigt. Diese Kritik als Ehrverletzung abtun zu wollen, zeugt von einem bedenklichen Politik- und Demokratieverständnis.

Im Übrigen würde es dem Gemeinderat und seinem Schreiber gut anstehen, sich inhaltlich für eine familienfreundliche Dorfkernzone einzusetzen, statt zu versuchen, berechtigte Kritiker mundtot zu machen.

Freundliche Grüsse

Andreas Lenherr

- 6. August 2018 -

Andreas Lenherr
Haagerstrasse 8
CH-9473 Gams

KG Gams
Haagerstrasse
Postfach
CH-9473 Gams

Gams, den 6. August 2018

Verstoss gegen die Vereinbarung vom 10. September 2008

Sehr geehrte Mitglieder des Vorstandes der KG Gams

Zur Erinnerung - ich habe mit der Konsumgenossenschaft Gams am 10.09.2008 eine Vereinbarung getroffen, um vorausgegangene und künftige Konflikte einvernehmlich zu lösen. Die KG Gams missachtet vorsätzlich mehrere Punkte dieser Vereinbarung. Dieses eigenmächtige Vorgehen hat heftige Streitereien nach sich gezogen. Daraufhin hat mich die KG Gams schriftlich zu einer Aussprache eingeladen. Ich habe dies mit der Begründung abgelehnt, dass zuerst die schriftliche Vereinbarung sowie die polizeilich angeordneten Sicherheitsmassnahmen durch die KG Gams wieder zu erfüllen seien. Dies teilte ich der KG Gams vor sechs Wochen schriftlich mit und wichtige Teile sind bis heute unerfüllt.

Um dieser Vereinbarung auch den behördlichen Nachdruck zu verleihen, beabsichtige ich in Übereinstimmung mit der Eidg. Zivilprozessordnung den Erlass einer gerichtlichen Verfügung für den «Rechtsschutz in klaren Fällen» anzustrengen.

Ziffer 1 der Vereinbarung lautet:

1   Zur Wahrung der Nachtruhe haben Warenanlieferungen erst ab 06.00 Uhr zu erfolgen, frühestens jedoch ab 05.30 Uhr «in Ausnahmefällen / Notfällen».

Gegen diese Vereinbarung wird nun wieder wöchentlich und damit regelmässig in zweifacher Hinsicht verstossen. Zum Ersten heisst es in der Vereinbarung, dass nur in Not- und Ausnahmefällen früher als 06.00 Uhr morgens angeliefert werden darf und zweites, dass dies selbst in einem Notfall keinesfalls früher als 05.30 Uhr zu geschehen hat.

Als sich mein Sohn des Nachts während des Verlademanövers wegen des Lärms beschwerte, musste er sich zu allem Übel von einem Bäcker im Beisein seiner Freundin schwerste Beleidigungen anhören. Desgleichen wurde auch ich vor zwei Monaten lautstark und tief unter der Gürtellinie von einem Bäcker beschimpft. Darauf hat mich der Vorstand der KG Gams zu einer Aussprache eingeladen. Am Anfang des Briefes heisst es, Zitat: «Deine Wohnlage im Dorfzentrum bringt eine gewisse Lärmbelastung mit sich.» Da kommt mir so vor, als ob die KG Gams glaubt, in einer Dorfkernzone einen lärmenden Industriebetrieb führen zu dürfen.

Das ist die familienfeindliche Selbstherrlichkeit der Gamser
Konsumgenossenschafter.

Diese Zone ist klarerweise nur für stilles Gewerbe geeignet. Die KG Gams tut gut daran, diese grundfalsche Zoneneinschätzung abzustreifen und umzudenken. Es muss ihr schon lange klar sein, dass der Dorfkern eine Wohn- und gemässigte Gewerbezone ist. Dies dürfte sie denn auch veranlasst haben, diese Vereinbarung einzugehen. Die argen Verstösse der KG Gams zu belegen ist ein Leichtes.

Ich setzte Ihnen hiermit infolge Ferienzeit eine Frist bis 31. August 2018 den zitierten Punkt 1 der Vereinbarung umzusetzen. Ansonsten werde ich kostenfällige gerichtliche Massnahmen einleiten müssen.

In der Meinung, dass Sie sich und mir weitere Schwierigkeiten und Kosten ersparen werden,
grüsse ich Sie freundlich

Andreas Lenherr

-30. Juli 2018-

Andreas Lenherr
Haagerstrasse 8
CH-9473 Gams

Gesundheitsdepartement
Amt für Verbraucherschutz
Blarerstrasse 2
CH-9001 St. Gallen

Gams, den 30. Juli 2018

Gravierende bauliche Mängel im Lebensmittelbereich des Magazins und des Volgladen Gams

Sehr geehrte Damen und Herrn des Amtes für Verbraucherschutz

Seit bald 30 Jahren muss ich als Bau- und Flachdachfachmann mitansehen, wie bei der Konsumgenossenschaft Gams kaum Sorgfalt für Flachdach und damit für Lebensmittel aufgewendet wird. Seit Jahrzehnten ist das Flachdach über dem Magazin und dem Volgladen nicht mehr dicht.

Deshalb ersuche ich Sie als Aufsichtsbehörde höflich, sich dieser unappetitlichen und vermutlich gesundheitsschädigenden Situation anzunehmen. Ich rege insbesondere eine Kontrolle im Spätherbst und im Frühling, jeweils nach längeren Regenperioden, an. Auch bei Tauwetter dürfte zufolge Baumangel wegen Vereisung das Dachwasser nicht geordnet abfliessen.

Der frühere Präsident, Josef Kramer, sowie der damalige Verwalter, Beat Lenherr, haben mich vor gut 20 Jahren gebeten, eine Offerte zur Sanierung des Flachdaches zu unterbreiten. Das habe ich nach Stand der Technik der SIA Normen getan. Im Begleitbrief habe ich ausdrücklich betont, dass der alte Dachbelag mit der durchnässten Korkisolation gänzlich entfernt werden müsse. Ich habe unmissverständlich auf die Gefahr einer Schimmelpilzverseuchung aufmerksam gemacht, falls die durchnässte Korkisolation nicht entfernt werde. Dieser Rat wurde aus Kostengründen missachtet, obwohl die damaligen Finanzen eine vernünftige Sanierung ermöglicht hätten. Offenbar ging es den beiden Verantwortlichen darum, mit einer Billigsanierung die Finanzierung der geplanten und für Gams überdimensionierten Industriebäckerei sicherzustellen.

So kam es denn, wie es kommen musste:

Schon beim ersten Gewitter drang der Schlagregen in das Gebäude ein und ran vom ersten Stock über die Treppe bis in den Keller hinunter. Seit nunmehr über 20 Jahren wird am «sanierten Flachdach» vergeblich herumgeflickt. Fatal wirkt sich dabei die darunterliegende nicht entfernte Korkschicht aus. Diese wird weiter mit Regenwasser durchsetzt. Jeder Dachdecker kennt den in Kork entstehenden Gestank, die braune mit Mikroben durchsetzte Brühe und quadratmetergrossen Schimmelpilzflächen.

Im Mai 2018 wurde der Volgladen renoviert und neu eröffnet. Die Volgverantwortlichen haben die Fassaden durch eine professionelle Reinigungsfirma herunterwaschen lassen. Aber die nachfolgenden Fotos zeigen deutlich, dass dies bei einem durchnässten Flachdach eine reine Alibiübung ist.

Die braune Flüssigkeit, die hier heruntersickert, dürfte aus der Korkisolation im «abgesoffenen Flachdach» stammen. Kork ist ein organisches Material, das bei Durchnässung als Nährboden für Schimmelpilze, Bakterien und Viren wirkt. Für jedermann und erst recht für einen Baufachmann ist schlichtweg undenkbar, dass hinter dieser Fassade mit Lebensmitteln umgegangen wird.

Hier dasselbe Bild. Auf dieser Rampe werden Lebensmittel verladen. Das gebackene Brot wird rausgetragen und Salate, Obst und Gemüse werden hier angeliefert.
Sollte diese braune Verfärbung nicht nur vom Kork sondern auch von den Armierungseisen in der auskragenden Betondecke stammen, dann ist nach 30 Jahren der Durchnässung dieser Armierung eine gründliche statische Überprüfung der Betondecke angezeigt.

An der Decke wurde nach Jahren des Heruntertropfens von mit Mikroben versetztem braunem Wasser auf Lebensmittel und Verpackungen eine wenig hilfreiche Abweisrinne montiert.

Seither tropft die problematische Brühe ein wenig weiter vorne herunter

und verteilt sich jetzt bei jeder Windböe als Sprühregen auf die dem Publikum zu verkaufenden Lebensmittel.

Was sich hinter dieser Türe an Betondecke und Wänden an Erregern tummeln könnte, will offenbar niemand wissen.

Aber nicht nur dort, wo das Brot der Industriebäckerei herauskommt, sondern auch dort wo das Mehl abgefüllt wird, herrschen bedenkliche Zustände.

Wenn Mehl in einem Silolaster angeliefert wird, dann muss es mit einem Schlauch durch diese unappetitliche Öffnung eingefüllt werden.

Auch hier zeigt sich die Gleichgültigkeit der Konsumgenossenschafter. Früher waren an der Fassade der Industriebäckerei Grossventilatoren montiert. Diese hat man entfernt und ohne Baubewilligung an anderer Stelle an die Fassade gehängt. Übrig geblieben sind ein Leitungskanal mit grosser Öffnung und offene Schraubenlöchern. Hier dringt seit Jahren Regenwasser in die Fassade ein, was Algen und Schimmelpilze hervorrufen dürfte.

Diese Fassade wurde vor kurzem von einer professionellen Reinigungsfirma behandelt. Seither war das Wetter trocken und heiss. Trotz des trockenen und heissen Wetters, ist der Algen- oder Pilzbefall schon wieder deutlich zu sehen. Vermutlich werden diese vom faulenden Wasser in der Korkisolation des Flachdachens genährt.

Offenbar ist die Vision der Verantwortlichen von der erfolgreichen Investition in ihre Industriebäckerei gepaart mit der Monopolstellung und den damit verbundenen hohen Lebensmittelpreisen gescheitert. Jedenfalls konnten nicht einmal die Gebäude fachgerecht unterhalten werden.

Fraglich ist, ob der Erlös des Verkaufs von Bergkonsum und den Ladengebäuden im Gasenzen und Sax noch für eine Totalsanierung des Hauptgebäudes ausreicht.

Diese Bilder zeigen meiner Meinung nach nur die Spitze des Eisberges.

Die hier dargelegten Fakten nähren meine Ansicht, dass es sich bei den Gamser Konsumgenossenschaftern nicht um sehr profunde Kenner des sorgfältigen Umgangs mit Lebensmitteln handeln dürfte. Warum auch? Man hat schliesslich im Dorf das Lebensmittelmonopol und da kann man tun und lassen was man will!

Deshalb ersuche ich Sie als Aufsichtsbehörde den hier aufgezeigten Bildern und Fakten nachzugehen.

Freundliche Grüsse

Andreas Lenherr

- Kopie an: Regionalinspektorat Buchs, Schulhausstrasse 5a, Postfach, 9471 Buchs

- 23. Juli 2018 -

Andreas Lenherr
Haagerstrasse 8
CH-9473 Gams

Procap St. Gallen
Hintere Bahnhofstrasse 22
CH-9000 St. Gallen

Gams, 23. Juli 2018

Verbesserung der Situation für Behinderte in Gams: öffentlicher Gemeindeparkplatz, Volg/Postagentur und Kirche

Sehr geehrte Mitglieder der Procap St. Gallen

Wie die beiliegenden Fotos zeigen, werden in Gams die Behinderten verkehrstechnisch kaum wahrgenommen. Weder auf dem Kirchenparkplatz, noch beim Dorfladen, mit künftiger Postagentur sind Behindertenparkplätze markiert.

Aus Respekt vor Kirchgängern, die Nächstenliebe in Wort und Tat, habe ich auf Fotos vor der Gamser Kirche verzichtet. Stattdessen bin ich nach Buchs gefahren und habe fotografiert, wie es sein sollte.

In dieser Kirche bleibt es nicht allein bei der Predigt für die Nächstenliebe. Hier setzen Pfarrer Erich Guntli und sein Mesmer, der Ferdi, die Integration in die Tat um. Der Eine setzt sich für eine Verfügung ein, der Andere hat ein wachsames Auge darüber. Vor ihrer Kirche hat es gleich zwei Behindertenparkplätze und zwar in Pole-Position!
Ein kleiner Wermutstropfen bleibt. Bei beiden Behindertenparkplätzen fehlt eine gut sichtbare Beschilderung. In der Dunkelheit oder bei Schneefall sind diese Parkplätze für Behinderten nur schwer auszumachen.

Im Gamser Dorfzentrum, insbesondere rund um den Volgladen fehlt behindertengerechtes Parkieren. Der einzige Behindertenparkplatz in der Kernzone befand sich bis vor ein paar Tagen auf dem Areal der alten Postgarage und wurde nun in fragwürdiger Weise aufgehoben.

Fast schon symbolisch für die Gamser Behörden, haben sie den Behindertenparkplatz schon vor dessen gänzlicher Aufhebung von den übrigen Parkplätzen abgesondert. Hinter dem Schulbus befand er sich am äussersten Rand des Areals und war damit am weitesten vom Dorfladen entfernt angelegt. Da eine Kennzeichnung mit einer Tafel fehlte, war er nur schwer oder gar nicht auszumachen.

Hinzu kam noch, dass bei Schneefall der Pflug die Schneemassen von der ganzen Parkfläche auf diesem Behindertenparkplatz auftürmte! 

Eine weitere Ausgrenzung der Behinderten stellt die öffentliche Toilette im Dorfzentrum dar. Diese ist weder räumlich noch zugangsmässig annähernd behindertengerecht.

Wer selber in einem Behindertenheim gearbeitet hat, weiss, was es heisst, wenn keine behindertengerechte Toilette zur Verfügung steht oder wenn man wegen fehlender Markierung und Beschilderung zugeparkt wird.

Im Gemeindehaus werden nächstens bauliche Erneuerungen vorgenommen. Das ist für Sie als Behindertenorganisation eine gute Gelegenheit, mit den Gamser Behörden das Gespräch zu suchen, um die hier geschilderten misslichen Umstände zu beheben, auch wenn dies ein harter Brocken werden könnte. Die Erfahrungen mit dem Ratsschreiber Markus Lenherr zeigen ein düsteres Bild, wenn es um soziale Anliegen geht. Offenbar sollen Behinderte so gut wie möglich von Gams ferngehalten werden. Viele Gamser verstehen aber unter dem Werbeslogan: «Im Dorf daheim!» eine andere Behindertenpolitik.

Wie finanzielle Prioritäten gelebt werden, zeigt die Renaturierung des Wettibächli. Dass Salamander, Schlangen und Kröten bei Tag und Nacht sicher durchs Dorf kriechen, schleimen und mopsen, ist den Gamser Behörden sechs Millionen Franken wert.

Naturfreund ja! Aber mit viel weniger Aufwand wäre die soziale Integration der Behinderten wesentlich verbessert!

Mit vielen Gamsern freue ich mich, dass Sie in Gams bei Kirchenvorstand, Behörden und Konsumgenossenschaftern vorstellig werden und unser Bestreben um eine Verbesserung der Behindertensituation kundtun.

Besten Dank und freundliche Grüsse!

Andreas Lenherr

- 23. Juli 2018 -

Andreas Lenherr
Haagerstrasse 8
CH-9473 Gams

An die Kantonspolizei SG
Abt. Verkehrssicherheit
Klosterhof 12
CH-9001 St. Gallen

Gams, 23. Juli 2018

Sehr geehrte Damen und Herren der Kantonspolizei SG, Abteilung Verkehrssicherheit

Angesichts der für Leib und Leben gefährlichen Situation vor dem Dorfladen Volg in Gams, stelle ich ihnen folgende Anträge.

  • Die Konsumgenossenschaft Gams soll angehalten werden, ein stricktes Anhalte- und Parkierverbot vor der Fassade der Industriebäckerei an der Haagerstrasse durchzusetzen.
  • Die Durchsetzung des Anhalte- und Parkierverbotes sei mit geeigneten baulichen Massnahmen zu unterstützen. Zudem sind das Anhalte- und Parkierverbot verbindlich zu signalisieren.
  • Die Konsumgenossenschaft Gams sei anzuhalten, Zuwiderhandelnde bei der Polizei konsequent zu verzeigen.

Begründung:

Wie die beiliegenden Fotos zeigen, gibt es im Trottoirbereich vor der Industriebäckerei im Gamser Dorfzentrum ein gravierendes gefährliches Verkehrsproblem. Durch dieses Nadelöhr müssen täglich Duzende Kinder aber auch betagte Bürger, die mit dem Rollator auf einen sicheren Gehweg angewiesen sind.

Auf diesem Bild sind die Dinge wie sie sein sollten. Eine Mutter hat hier genug Platz, um ihr Kind sicher und ohne Bedrängnis aus dem Kinderwagen zu nehmen. Nach dem Einkauf kann sie ihr Kind gefahrlos zurück in den Wagen legen und ihre Einkaufstasche verstauen.

Hier im Gegensatz dazu folgende alltäglichen Situationen!
Die Parkmöglichkeit für die Radfahrer mit Anhänger ist versperrt (Widerrechtliches Parkieren).

Selbst Berufschauffeure verstossen wiederholt und ständig gegen elementare Verkehrsregeln und rufen so eine ernste Gefahr für die übrigen Verkehrsteilnehmer hervor. Das Kreuzen zweier Autos auf der Staatsstrasse wird verunmöglicht.

Dieser Zulieferer des Volg stand hier ohne Not über 20 Minuten, während der Chauffeur im Laden offenbar die Regale nachfüllte.
Für eine Mutter, ein Kind im Babywagen und eines an der Hand, ist hier kein Durchkommen mehr, es sei denn sie weicht auf die Hauptstrasse aus.

«HARIBO macht auch nicht immer Kinder froh!»

Offensichtlich hat in Gams das Tabuisieren von Sicherheitsproblemen Tradition, insbesondere wenn es um das wirtschaftliche Wohlergehen der Konsumgenossenschafter und die Bequemlichkeit der Kunden geht.

Vor rund 15 Jahren wurde mein primarschulpflichtiger Sohn nahe dieser Stelle von einem Auto niedergefahren. Der Lenker beging Fahrerflucht ohne sich um meinen Sohn zu kümmern. Darauf forderte ich Herrn Beat Lenherr, den damaligen Verwalter der Konsumgenossenschaft Gams, auf, in diesem gefährlichen Bereich geeignete Sicherheitsmassnahmen vorzukehren. Die Antwort von ihm lautete:

«Pass doch selber auf deine Kinder auf, das ist nicht meine Sache!»

Vergebens wurde ich danach beim Ratsschreiber Markus Lenherr in dieser Angelegenheit vorstellig. Erst auf energische Intervention eines Anwaltes, welcher die Gamser Behörden aufforderte die Sicherheitslücke bei der Kantonspolizei anzuzeigen, kam Bewegung in diese Angelegenheit. Der Chef der Kantonspolizei für Verkehrssicherheit verfügte auf Grund eines Augenscheins, dass ein Parkverbot getroffen werden müsse. Das wurde dann auch widerwillig ausgeführt.

Einhergehend mit der Neuasphaltierung der Staatsstrasse wurden diese verfügten Sicherheitsmassnahmen rückgebaut.

Abschliessend bitte ich im Namen der Verkehrssicherheit geeignete Massnahmen zu treffen. Die Allgemeinheit wird das verdanken. Da ist beispielsweise meine Nachbarin, eine Urgrossmutter die vor noch nicht allzu langer Zeit eine Hüftoperation durchzustehen hatte. Sie ist nun auf Gehhilfen angewiesen und wird sich sicherlich freuen, auf dem Trottoir mit ihrem Rollator freie Fahrt zu haben.

Besten Dank und freundliche Grüsse!

Andreas Lenherr

- 21. Juli 2018 -

Andreas Lenherr
Haagerstrasse 8
CH-9473 Gams

KG Gams
Haagerstrasse
Postfach
CH-9473 Gams

Gams, den 21. Juli 2018

 Verstoss gegen die Vereinbarung vom 10. September 2008

Sehr geehrte Mitglieder des Vorstandes der KG Gams

Ich habe mit der Konsumgenossenschaft Gams am 10.09.2008 eine Vereinbarung getroffen, um vorausgegangene und künftige Konflikte einvernehmlich zu lösen. Die KG Gams missachtet vorsätzlich mehrere Punkte dieser Vereinbarung. Dieses eigenmächtige Vorgehen hat heftige Streitereien nach sich gezogen. Daraufhin hat mich die KG Gams schriftlich zu einer Aussprache eingeladen. Ich habe dies mit der Begründung abgelehnt, dass zuerst die schriftliche Vereinbarung sowie die polizeilich angeordneten Sicherheitsmassnahmen durch die KG Gams wieder zu erfüllen sind. Das teilte ich der KG Gams vor vier Wochen schriftlich mit und wichtige Teile sind bis heute unerfüllt.

Um dieser Vereinbarung auch den behördlichen Nachdruck zu verleihen, beabsichtige ich den Erlass einer gerichtlichen Verfügung für den «Rechtsschutz in klaren Fällen».

Ziffer 4 der Vereinbarung lautet:

Der Eingang der Bäckerei ist mit einem Hinweisschild zu versehen, dass aufgrund des Ladenschlussgesetzes keine Verkäufe an Privatkundschaft ausserhalb der Ladenöffnungszeiten gestattet sind.


 

Ich setzte Ihnen hiermit infolge Ferienzeit eine Frist bis 31. August 2018 den zitierten Punkt 4 der Vereinbarung umzusetzen. Ansonsten werde ich kostenfällige gerichtliche Massnahmen einleiten.

In der Meinung, dass Sie sich und mir weitere Schwierigkeiten und Kosten ersparen werden,

grüsse ich Sie freundlich!

Andreas Lenherr